Noch vor wenigen Tagen stand der Bräunerhof, eines der bekanntesten Kaffeehäuser Wiens, kurz vor dem Aus. Nach der Insolvenz ist nun klar: Das 105 Jahre alte Traditionslokal bleibt bestehen. Neue Betreiber werden die bekannten Gastronomen Mario Plachutta und Peter Friese.
Der denkmalgeschützte Betrieb in der Stallburggasse soll im gewohnten Stil weitergeführt werden. Auch das gesamte 14-köpfige Personal bleibt erhalten – berichtet "DerStandard".
In einer früheren Version des Berichts zeigte das verwendete Titelbild eine Montage mit den Cafés "Goldegg" und "Bräunerhof". Die beiden Cafés stehen weder wirtschaftlich noch in sonstigem Zusammenhang – die Bildmontage wurde von "Heute" entfernt.
Friese betreibt in der Innenstadt das Schwarze Kameel und die Campari-Bar gleich ums Eck. Plachutta steht hinter mehreren bekannten Tafelspitz-Restaurants, dem Gasthaus zur Oper, Plachuttas Neuer Markt, Marios und dem Grünspan in Ottakring.
Der Einstieg der beiden Unternehmer soll am Montag offiziell bekanntgegeben werden. Sie wollen den historischen Charakter des Bräunerhofs bewahren.
Der Bräunerhof war jahrzehntelang Stammlokal prominenter Persönlichkeiten wie Literat Thomas Bernhard, Schauspieler Oskar Werner und Kabarettist Helmut Qualtinger. In den vergangenen Jahren geriet er jedoch auch wegen seines als "legendär grantig" beschriebenen Service in die Schlagzeilen – eine Formulierung, die auf Gästebewertungen basiert.
Mitte Juli wurde über die bisherige Eigentümerin ein Insolvenzverfahren eröffnet. Ausstehende Mietzahlungen über drei Monate sowie eine ungeordnete Buchhaltung führten zur Zahlungsunfähigkeit.
Neben Plachutta und Friese hatten auch die Familien Querfeld und Diglas sowie Café-Hummel-Betreiber Wolfgang Binder Interesse gezeigt. Binder zog sich jedoch zurück, da der Kaufpreis für ihn nicht darstellbar war. Auch Daniel Jelitzka, der das Café Prückel übernommen hat, kam nicht zum Zug.
Mit den neuen Betreibern beginnt nun ein neues Kapitel für den Bräunerhof – und viele Stammgäste fragen sich, ob der berühmte Wiener Grant auch weiterhin Teil des Erlebnisses bleibt.