Zehn Jahre nach Asyl-Krise

Rückbau des Grenzmanagements in Spielfeld gestartet

Das Grenzmanagement in Spielfeld wird abgebaut. Begründet wird dies mit einem starken Rückgang der illegalen Migration.
Newsdesk Heute
01.09.2025, 15:07
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Zehn Jahre nach den außergewöhnlichen Fluchtbewegungen wird das Grenzmanagement im südsteirischen Spielfeld zurückgebaut. Der Grund: Die illegale Migration konnte fast komplett gestoppt werden. Die Polizei bleibt aber weiterhin voll im Einsatz.

Ab dem heutigen Montag startet die Landespolizeidirektion Steiermark im Auftrag des Innenministeriums mit dem teilweisen Rückbau des Grenzmanagements in Spielfeld. Besonders betroffen ist das als "Zeltstadt" bekannte Gelände beim Grenzübergang zu Slowenien zwischen der A9 und der B67. Dort werden vier der insgesamt fünf Großzelte samt aller Elektro- und Wasserinstallationen abgebaut. Die ersten Firmen haben bereits mit den Arbeiten begonnen. Die Zelte selbst werden in den kommenden Wochen entfernt.

Rund 800.000 Migranten zogen durch Österreich

Die dreistöckige Container-Dienststelle der Polizeiinspektion Spielfeld-FGP bleibt aber bestehen. Von dieser sogenannten "Expo" aus werden auch weiterhin alle wichtigen Einsätze der Fremden- und Grenzpolizei sowie gezielte Schwerpunktkontrollen, zum Beispiel gemeinsam mit Slowenien, geplant und durchgeführt. Auch das Zelt mit der Registrierstraße direkt an der Grenze zu Slowenien bleibt erhalten. Falls nötig, könnte die aktuelle Infrastruktur innerhalb weniger Tage wiederhergestellt werden.

Das Grenzmanagement in Spielfeld wurde Anfang 2016 auf einer Fläche von rund 2,5 Hektar als Reaktion auf die außergewöhnlichen Migrationsbewegungen des Jahres 2015 aufgebaut. Damals sind laut Innenministerium etwa 800.000 Menschen, zum Teil unregistriert, durch Österreich gezogen. Schätzungen zufolge dürften rund 240.000 davon durch die Steiermark oder direkt über Spielfeld gekommen sein. Die meisten wollten keinen Asylantrag in Österreich stellen, sondern weiter nach Deutschland reisen. Diese Zeit war für Polizei, Behörden, Einsatzorganisationen und auch für die ganze Gesellschaft eine riesige Herausforderung.

Kampf gegen Schleppermafia "erfolgreich"

In den letzten Jahren hat sich die Lage spürbar beruhigt. Während 2015 noch rund 88.000 Asylanträge in Österreich gestellt wurden, waren es im ersten Halbjahr 2025 nur noch etwa 15.000. Möglich wurde dieser Rückgang durch viele Maßnahmen: verstärkte Kontrollen der steirischen Polizei, eigene Abteilungen für Fremden- und Grenzpolizei in den Landespolizeidirektionen sowie enge Zusammenarbeit im In- und Ausland. Dazu gehören Grenzkontrollen, Videoüberwachung, Drohnenflüge oder FRONTEX-Einsätze.

Auch das österreichische Schengenveto gegen die Erweiterung um Rumänien und Bulgarien hat laut Innenministerium viel bewirkt: "So wurde etwa der Schutz der bulgarisch-türkischen Außengrenze sowohl personell, als auch technisch massiv verstärkt." Dies habe dazu geführt, dass der Preis für eine Schleppung von 1.000 Euro auf über 9.000 Euro gestiegen sei – ein Preis, den sich kaum mehr jemand leisten könne.

Der erfolgreiche Kampf gegen die Schleppermafia mache jetzt den teilweisen Rückbau der Infrastruktur beim Grenzmanagement möglich. Die intensive Kontrolltätigkeit der Polizei bleibe aber weiterhin bestehen, hieß es in einer Aussendung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 01.09.2025, 15:47, 01.09.2025, 15:07
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