An einem August-Morgen im Bezirk Güssing büxte Husky-Hündin "Luna" aus, lief über Felder und gelangte in ein Damwild-Gehege. Minuten später lag sie tot am Boden. Der Schütze – ein Jäger, der Hund und Herrl seit Jahren kannte.
"Dass ich deinen Hund erschießen muss, hätte ich nicht gedacht", sagte er nach dem Schuss, wie Halter Karl T. im "Kurier" berichtete. Für den 68-Jährigen war es ein Albtraum: "Für mich war sie ein Schmusehund, mein Ein und Alles, wie mein viertes Kind."
Was im Gehege geschah, bleibt bis heute unklar. Laut Besitzer stieß Luna die Tiere nicht aktiv an. Fest stand: Eine Hirschkuh starb – vermutlich aus Panik, als sie gegen den Zaun rannte. Den Schaden hatte Karl T. sofort ersetzt. Warum sein Hund dennoch sterben musste, verstand er nicht. "Der Schütze wusste, dass Luna keine Bestie war."
Brisant war: Laut Jagdabteilung fiel der Abschuss nicht unter das Jagdgesetz, da der Hund nicht frei wilderte. In solchen Fällen griff das Tierschutzgesetz – und damit das Strafrecht. Bei mutwilliger Tötung drohten bis zu zwei Jahre Haft.
Die Bezirkshauptmannschaft Güssing erklärte, dass kein Hundeabschuss gemeldet worden sei. Der Jäger verweigerte gegenüber dem "Kurier" jede Stellungnahme. Die Ermittlungen laufen noch.