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Hütter-Klub spionierte und kaufte RB die Spieler weg

Heute Redaktion
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Adi Hütters Klub Frankfurt muss sich wegen Daten-Spionage verantworten. Der Verein soll mit Leipzigs Zugang unerlaubt ein Scouting-System genützt haben.

Die Anklageschrift klingt unglaublich. Knapp zwei Jahre lang soll sich der seit Sommer 2018 von Adi Hütter trainierte deutsche Bundesligist Eintracht Frankfurt mit dem Passwort von Liga-Konkurrent RB Leipzig Zugang zum Scouting-System "ISB" (International Soccer Bank) verschafft haben.

"Wir sprechen eindeutig von Datenmissbrauch im großen Stil", erklärt ISB-Geschäftsführer Jürgen Kost in der Fachzeitschrift "SportBild". "Wir können nachweisen, dass über die Standleitung von Eintracht Frankfurt sehr lange illegal auf unsere Datenbank zugegriffen wurde."

Verantwortlich für den Spionage-Skandal soll Frankfurts ehemalige U17-Trainer Frank L. sein. Der 47-Jährige wurde bereits im März beim Klub vor die Tür gesetzt. Kein Wunder, nach exakt 5.664 Zugriffen innerhalb von 22 Monaten.

Doch Kost, laut dessen Aussage nicht nur Spieler für die U17, sondern auch Profis für die Kampfmannschaft unerlaubt durchleuchtet wurden, glaubt nicht an eine "Einzeltäter-Theorie". "Die Häufigkeit und intensive Nutzung über 22 Monate lässt den Rückschluss zu, dass es sich nicht nur um eine Einzelperson handelt – speziell, wenn man weiß, was Trainer zu leisten haben, welches Arbeitspensum sie bewältigen müssen", so Kost.

Eintracht Frankfurt streitet die Vorwürfe allerdings ab und will keine Verbindungen zwischen der U17 und der Profiabteilung erkennen.

Der Witz bei der Geschichte: Ein Zugang bei "ISB" hätte Frankfurt 1.100 Euro im Monat gekostet – eine Kleinigkeit für einen millionenschweren Bundesliga-Klub...

(Heute Sport)

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