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Hyballa: "Habe Bock auf Trainer sein"

Heute Redaktion
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Die entthronten Meisterkicker von Sturm Graz tanzen in Zukunft nach der Pfeife von Peter Hyballa. Der 36-jährige Deutsche strotzt voller Tatendrang, was bei seinem ersten offiziellen Auftritt am Mittwoch in Graz deutlich wurde.

"Ich habe Bock auf Trainer sein, richtig Lust drauf und kann eine Mannschaft nach vorne bringen", sagte der Noch-Trainer der Red Bull Juniors. Das ist in Graz auch gefordert, gilt es doch den diese Saison enttäuschenden Titelverteidiger wieder auf Kurs zu bringen.

Hyballa gilt als schlechter Verlierer, präsentierte sich am Mittwoch aber als cooler Typ mit gutem Schmäh. "Ein kurzes Hy und ein schnelles Balla, so wollen wir auch spielen", sagte der kommende Sturm-Coach im Hinblick auf die richtige Aussprache seines Namens. Der Deutsche werde versuchen, mit "diesem geilen Club" Vollgas zu geben. "Ich könnte ganz viel von Konzepten reden, wichtiger ist aber, was auf dem Platz passiert", meinte Hyballa. Für einen Club wie Sturm müsse immer das Erreichen eines Europacup-Platzes das Ziel sein.

Das Heil liegt in der Offensive

Waldläufe wird es unter dem neuen Coach sicher keine geben. "Im Wald kann ich Pilze sammeln, gute Fußballer bekomme ich nur durch Training auf dem Platz", stellte der Ex-Trainer von Alemannia Aachen klar. Das Heil soll ganz klar in der Offensive gesucht werden. "Ich bin ein Verfechter des Offensivfußballs. Sturm muss eine eigene Identität finden und offensiver und risikofreudiger spielen. Ich möchte, dass die Fans im Stadion aufstehen und begeistert sind", sagte Hyballa.

Beim letzten Saisonauftritt der Grazer am Donnerstag vor eigenem Publikum gegen die Wiener Austria wird Hyballa nicht im Stadion sitzen. "Die Mannschaft hat eh einen Trainer und wird es auch ohne mich hinkriegen", sagte der zukünftige Sturm-Trainer. Hyballa wird stattdessen die viertplatzierten Red Bull Juniors in der Regionalliga West ("tolle Jungs") im drittletzten Saisonspiel gegen die Altach Amateure in Salzburg coachen.

Hyballa, der bis jetzt nur das Auswärtsspiel der Grazer in Salzburg live gesehen hat, wurde nach eigenen Angaben vor "drei oder vier Wochen" das erste Mal kontaktiert. Beim ersten Gespräch war nur der sportliche Geschäftsführer Paul Gludovatz, beim zweiten dann auch der wirtschaftliche Geschäftsführer Christopher Houben dabei. "Von Gespräch zu Gespräch sind es immer mehr Leute geworden. Das war richtig geil und ich habe ein gutes Gefühl für den Verein entwickelt", erklärte Hyballa.

Gludovatz rechtfertigt Entscheidung

Für Gludovatz waren folgende Dinge ausschlaggebend. "Seine bisherige Arbeit mit der Jugend, dass er Sturm auch als Karriereplattform sieht, seine Arbeit bisher im Profibereich und seine Kommunikations- sowie Teamfähigkeit." Der Vorschlag der beiden Geschäftsführer, Hyballa als neuen Trainer zu installieren, wurde vom Aufsichtsrat abgesegnet. "Die Entscheidung ist einstimmig gefallen", betonte Präsident Christian Jauk.

Vor seiner Tätigkeit in Salzburg arbeitete Hyballa in Aachen. Davor hatte er in den Jahren 2007 bis 2010 die U19-Auswahl von Deutschlands Meister Borussia Dortmund betreut. "Ich lese oft, dass ich ein Klopp-Klon bin. Das Einzige, das Jürgen und ich gemeinsam haben, ist, dass wir oft schlecht rasiert sind. Wenn jemand erwartet, dass Sturm in der kommenden Saison wie Dortmund spielt, dann sage ich: Okay, 81 Punkte wären mir sehr recht", sagte Hyballa.

Über die weitere Zusammensetzung des Trainerteams ist noch nichts bekannt. "Das Trainerteam ist viel wichtiger als der Trainer. Deshalb werde ich mir dieses sehr gut aussuchen", sagte Hyballa, der seine Tätigkeit am 5. Juni aufnimmt. Neuigkeiten über die Kaderzusammensetzung in der kommenden Saison blieben ebenfalls aus.