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Ibertsberger im Talk: Einst so gut wie Ronaldo!

Heute Redaktion
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Italiens "Gazzetta" sah ihn einst so gut wie Brasiliens Ronaldo, jetzt trainiert er die Austria. Wir haben uns mit Robert Ibertsberger unterhalten.

Robert Ibertsberger hat die Austria von Thomas Letsch übernommen. Im "Heute"-Talk erzählt er über seine Ziele mit den Violetten und hat auch paar kuriose Geschichten aus seiner Zeit als Spieler auf Lager.

"Heute": Sie wurden vom Co-Trainer zum vorübergehenden Chefcoach der Austria bestellt. Was ist nun für Sie anders?

Robert Ibertsberger: "Ich trage jetzt die Verantwortung. Das spürt man natürlich sofort. Die Schultern werden schwerer, die Last ist größer."

Thomas Letsch holte Sie in sein Trainerteam. Am Montag wurde er als Tabellendritter gefeuert. Kurios?

"Trainer wurden schon als Erste gefeuert. Die Entlassung von Letsch war nachvollziehbar – die Leistungen, speziell gegen Altach, waren inferior. Aber das gesamte Trainerteam war mitverantwortlich, da fühlt man sich nicht gut. Auch nicht, als es hieß, dass ich übernehme."

Was ändern Sie jetzt?

"Ich habe eine andere, direktere Art im Umgang mit Spielern. Auch in der Coaching-Zone bin ich anders unterwegs – vielleicht hilft das."

Woran fehlt es in Ihrer Mannschaft?

"Knackpunkt war das Cup-Aus beim GAK. Da ging viel Selbstvertrauen verloren. Wir trauten uns nicht mehr, unser Spiel aufzuziehen, Bälle zu fordern. Wir müssen wieder Leidenschaft zeigen, mehr Chancen kreieren. Wunderdinge dürfen wir aber keine erwarten."



Ihr Spieler Maximilian Sax meinte, dass niemand außer Salzburg und LASK die Meistergruppe verdient hat. Hat er Recht?

"Ja. Jeder würgt sich dorthin, wo er hin will. Aber: Wir können schon am Sonntag bei Sturm zeigen, dass wir zurecht in den Top 6 sind. Leicht wird es aber nicht, die Grazer kämpfen um alles."

Als Spieler galten Sie vor mehr als 20 Jahren als kommender Star, die italienische "Gazzetta dello Sport" kürte Sie zum besten Talent hinter Brasiliens Legende Ronaldo...

"...kurz darauf erlitt ich meine erste schwere Knieverletzung."

Ausgerechnet im Spiel gegen die Austria, nach einem Foul von Rene Glatzer – der jetzt die Akademie der Veilchen leitet.

"Er kam damals zu mir nach Hause, entschuldigte sich. Damit war das erledigt. Ich kam zurück, hatte noch eine schöne Zeit."

Sie sind gelernter Installateur. Wie kam es zu dieser Berufswahl?

"Ich wollte nicht mehr zur Schule, spielte schon in der 2. Liga bei Puch. Die Lehre ließ sich toll mit Fußball kombinieren. Und wenn ich heute einen Rohrbruch habe, richte ich ihn selbst her. Handwerk ist Handwerk, das verlernt man nie – wie Radfahren."