Wien

"Ich schaue Netflix" – Wut über neue ORF-Gebühr für all

Eine Haushaltsabgabe wird die GIS-Gebühr ab 2024 ersetzen, künftig müssen fast alle für den ORF brennen. In Wien zeigt man dafür wenig Verständnis.

Nicolas Kubrak

Das Ende der GIS ist fix. Künftig muss man in Österreich eine Haushaltsabgabe zahlen. Statt 3,3 Millionen GIS-Zahlern müssen dann 4 Millionen Haushalte brennen, ganz gleich, ob das Angebot des Staatfunks auch tatsächlich konsumiert wird. Ausnahmen gibt es nur für Einkommensschwache und Gehörlose. 

ORF muss Programm ändern

Nicht nur die Art der Finanzierung, auch das Programm am Küniglberg wird sich ändern. Auf dem Prüfstand stehen dabei Angebote, die nicht explizit vom öffentlich-rechtlichen Auftrag umfasst sind. Dazu zählt etwa der Spartenkanal ORF SPORT+, der wegen des ORF-Sparkurses vor dem Aus steht.

Außerdem sollen Sport-Übertragungen wieder vermehrt auf ORF1 wandern – auf Kosten der US-Serien, da das Programm wieder "österreichischer" werden solle. Für das ORF Radio-Symphonieorchester dürfte es zudem richtig eng werden, da es schön öfters auf Einsparungslisten gestanden hat, heißt es weiter.

"Unverschämt" – Das halten Wiener von GIS neu

Bei einem Lokalaugenschein in der Bundeshauptstadt wollte "Heute" wissen, was die Wienerinnen und Wiener vom neuen ORF-Finanzierungsmodell halten. Es sei "unverschämt", dass die Bevölkerung nun etwa 320 Euro Haushaltsabgabe pro Jahr zahlen müsse (nach "Heute"-Infos soll sie monatlich bei etwa 25 Euro liegen), sagte ein Wiener. Seiner Meinung nach solle man nur dafür zahlen, was man auch wirklich verwendet. Dem schloss sich eine befragte Wienerin an: Es sei "unfair", dass nun alle brennen müssen.

"Einfach und deutlich: Abschaffen", forderte ein anderer Mann. Dass nun (fast) jeder österreichische Haushalt für den ORF zahlen muss, findet er "nicht korrekt".

Das neue ORF-Finanzierungsmodell trifft bei einem <em>"Heute"</em>-Lokalaugenschein auf wenig Verständnis.
Das neue ORF-Finanzierungsmodell trifft bei einem "Heute"-Lokalaugenschein auf wenig Verständnis.
Heute

"Ich schau Netflix" – Aufstand gegen ORF-Gebühr

Eine junge Wienerin zeigte sich im Interview ebenfalls wenig begeistert vom neuen Modell. "Ich find's ehrlich gesagt blöd, weil ich habe gar keinen Fernseheranschluss oder eine Satellitenschüssel zu Hause und muss trotzdem zahlen", beschwerte sie sich. Sie gab an, eigentlich nur Netflix zu schauen, ORF spielt es bei ihr daheim nicht.

Trotzdem scheint nicht jeder der jungen Generation vom Öffentlich-Rechtlichen abgeschreckt zu sein. Ein junger Wiener zeigte gegenüber "Heute" Verständnis für das Finanzierungsmodell. Es sei schließlich der österreichische Funk, daher sei es verständlich, dass jeder Haushalt zahlen muss.

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