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"Ich treff' keinen Ball!" Thiem bei French Open out

Ein völlig verunsicherter Dominic Thiem leistet sich zum Auftakt der French Open eine regelrechte Fehler-Orgie, scheidet gegen Pedro Cachin aus.

Sebastian Klein
Dominic Thiem beim French-Open-Auftakt.
Dominic Thiem beim French-Open-Auftakt.
GEOFFROY VAN DER HASSELT / AFP / picturedesk.com

3:6, 2:6, 7:6(1), 6:4, 2:6! Für Dominic Thiem ist bei den French Open schon in Runde eins gegen den Argentinier Pedro Chachin Endstation. Im Tennis-Marathon ist Thiem zunächst von der Rolle, kämpft sich mit zwei Satz-Erfolgen zurück, um im Entscheidungssatz wieder in ein Loch zu fallen. 

Fehlstart

Der Lichtenwörther tritt beim Grand-Slam-Turnier von Anfang an verkrampft auf, verpatzt die beiden ersten Sätze auf ganzer Linie. Seinem Gegner, der Nummer 64 der Welt, bekommt einen Punkt nach dem nächsten geschenkt, kommt so ohne viel Mühe zur Zwei-Satz-Führung. Einzelne Top-Rallyes bleiben die Ausnahme. Thiems Spiel ist gespickt mit Unforced Errors. Der erste Aufschlag lässt ihn dabei oft im Stich, ohne dass Österreichs Tennis-Star viel Risiko eingeht.

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    Dominic Thiem setzt bei der Rückkehr in die Weltspitze auf ein neues Team. 
    Dominic Thiem setzt bei der Rückkehr in die Weltspitze auf ein neues Team.
    GEPA

    Erst im dritten Satz scheint der US-Open-Sieger von 2020 aufzuwachen. Thiem geht mit 4:1 in Führung, scheint in den ersten Games des dritten Durchgangs endlich zu seinem Spiel zu finden. Bis sich wieder Fehler einschleichen. "Ich treff' keinen Ball!", schreit der 29-Jährige der Verzweiflung nahe in Richtung seiner Box.

    Kurzes Hoch

    Cachin nützt die flatternden Nerven des Superstars, der seit mehr als eineinhalb Jahren in der Krise steckt, aus. Mit seinem Break zum 6:5 scheint die Partie entschieden. Thiem gibt sich aber nicht auf, kämpft sich ins Tie-Break, das er mit 7:1 für sich entscheidet.

    Die Wende? Ja! Aber leider nicht die letzte aus Sicht des Österreichers ...

    Thiem bekommt seine Nerven in den Griff, Cachin kommt damit überhaupt nicht zurecht. Plötzlich muss sich der Südamerikaner seine Punkte gegen die Nummer 92 des ATP-Rankings hart erarbeiten. Das gelingt immer seltener. Im vierten Satz übernimmt Österreichs Aushängeschild zum ersten Mal klar das Kommando, bringt nun seinen Gegner erstmals zum Lamentieren.

    Satz vier verläuft lange einseitig, erst gegen Ende hin wackelt der Niederösterreicher, fällt aber nicht.

    Der Einbruch

    Dafür schleicht sich die Verunsicherung zurück in seinen Kopf. Satz fünf erinnert wieder an die ersten beiden Durchgänge, geht klar an Cachin. Zum dritten Mal in Folge scheitert Thiem in Runde eins.

    Die Horror-Bilanz der unerzwungenen Fehler beschreibt den Auftritt von Thiem am besten: 83:59 — Thiem schenkt seinem Gegner den Aufstieg am Serviertablett.

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