Sport

Ikonen fordern lebenslang für den "Skandal-Bremser"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Motorrad-Rambo Romano Fenati zog bei 217 km/h die Bremse des Gegners und fasste dafür eine lächerlich geringe Strafe aus. Ikonen fordern seinen Rauswurf.

Auch am Tag danach jagt die Szene allen Motorrad-Fans einen kalten Schauer über den Rücken. Beim Moto2-Rennen in Misano liefert sich Romano Fenati ein beinhartes Duell mit seinem italienischen Landsmann Stefano Manzi, als auf der Gerade plötzlich das Unfassbare passiert: Fenati reiht sich neben seinem Kontrahenten und zieht mit der linken Hand dessen Vorderrad-Bremse – bei 217 km/h auf dem Tacho!

Manzi kommt ins Schlingern, kann wie durch ein Wunder aber einen Sturz verhindern. Die Motorsport-Welt ist geschockt von der lebensgefährlichen Aktion Fenatis – und kurz darauf von der lächerlich geringen Strafe von zwei Rennen Sperre, die der 22-Jährige dafür ausfasst.

"Sollte nie wieder ein Motorradrennen bestreiten"

"Ich denke, er sollte nie wieder ein Motorradrennen bestreiten. Das kann man nicht machen mit einem anderen Motorrad-Racer. Wir riskieren so schon unser Leben", erklärt der britische MotoGP-Veteran Cal Crutchlow. "Wenn jemand an deine Bremse greift, hat er es verdient rausgeworfen zu werden."

Auch die MotoGP-Ikone Colin Edwards fordert einen Ausschluss des Hitzkopfes Fenati, zumindest für eine Saison. "Er hat ein Leben in Gefahr gebracht. Das ist unglaublich. Soll das ein Witz sein?", ärgert sich der 44-Jährige, der heute als TV-Kommentator arbeitet. "Man muss ihm jetzt sagen: Pack deine Sachen, bis nächstes Jahr. Das ist aberwitzig!"

"Versuchte mich bei über 200 Sachen umzubringen"



Wir irre die Aktion von Fenati war, verdeutlichte sein "Opfer" Manzi noch einmal. "Er hat die Bremse mit einem Druck von 20 bar gezogen. Gemessen an dem Durchschnittswert hier in Misano – 9 bar – ist das mehr als doppelt so viel", berichtet der Italiener. "Ich weiß nicht wie ich es gemacht habe, nicht zu stürzen."

Von einer Aussöhnung will er nichts wissen: "Man kann schwer einem Sportler verzeihen nach einer Szene, in der ein Gegner versucht, seinen Rivalen bei über 200 Sachen umzubringen."



(Heute Sport)