Sport

Ilzer: "Wäre dann ähnlich wie bei Rapid im Vorjahr"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Nur mit einem Sieg gegen Hartberg (Sa., 17 Uhr) wahrt die Austria die Minimalchance auf die Meistergruppe. Trainer Christian Ilzer über seine Schuld an der Krise, Parallelen zum Erzrivalen und Fan-Proteste.

Heute": Sie sagten, Sie suchen beim Misserfolg die Schuld immer bei sich selbst. Welche Schuld machen Sie bei sich aus?

Christian Ilzer: "Ich weiß nicht, ob Schuld das richtige Wort ist. Ich muss mit einem guten Gefühl in den Spiegel schauen können, jeden Tag gut arbeiten. Wenn nicht, fühle ich mich schuldig. Ich bin der Trainer, trage Verantwortung. Wir suchen nach Lösungen. Keine Tore kriegen, viele schießen, punkten – da sind wir weit weg davon."

Sie haben die Hartberg-Partie zum Finale um die Meistergruppe ausgerufen. Ist so bei einer Pleite die Luft nicht völlig draußen?

"Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Wenn wir nicht gewinnen, hört die Meisterschaft auch nicht am Samstag auf. Wir wären in einer ähnlichen Situation wie Rapid im Vorjahr. Wir müssten das Abstiegsgespenst abwenden und unsere Aufbauarbeit weiterführen."

Wie nahe gehen Ihnen die Forderungen nach Ihrem Rauswurf?

"Ich kapsle mich völlig ab. Ich kenne die Mechanismen, wurde in den vier Monaten hier aber kein schlechterer Trainer. Das Miteinander ist der größte Faktor, um wieder rauszukommen. Intern hinterfragen wir sehr kritisch. Da ist kein Platz für Eitelkeiten. Dass wir noch immer so eng zusammenstehen, rechne ich der Mannschaft hoch an."

Haben Sie Verständnis für die Proteste der Austria-Fans?

"Unsere Leistungen führten dazu, dass die Stimmung immer schlechter wurde. Wir können die Fans aber wieder zurückholen. Gegen die Admira haben sie uns toll unterstützt, ein unglaublich geiles Gefühl. Das pusht mich und die Spieler – die brauchen das."

Die Attacken gegen Florian Klein?

"Das trifft einen, da kann man noch so den harten Typen vorspielen. Einzelne Spieler heraus­picken ist nicht okay. Aber das Problem ist jetzt geklärt."

Was müsste passieren, dass die Saison doch noch ein gutes Ende nimmt?

"Das will ich nicht an einem Tabellenplatz festmachen. Wenn sich die Austria wieder am aufsteigenden Ast befindet, sich eine richtig geile Mannschaft entwickelt, die allen Freude macht. Und wenn sich meine Spieler wieder richtig wohl fühlen."