Niederösterreich

Im Bezirk Zwettl sind die meisten E-Autos unterwegs

Bereits jeder 6. Neuwagen in Niederösterreich ist ein Elektroauto. Der Bezirk Zwettl ist Spitzenreiter in NÖ.

Tanja Horaczek
Der Anteil der neuzugelassenen E-Pkw hat sich im Vorjahr in Niederösterreich verdoppelt.
Der Anteil der neuzugelassenen E-Pkw hat sich im Vorjahr in Niederösterreich verdoppelt.
Getty Images (Symbol)

Die Zahl der neuzugelassenen Elektroautos ist in Niederösterreich im 1. Halbjahr stark gestiegen. Bereits jeder 6. Neuwagen fährt laut Mobilitätsorganisation VCÖ zu 100 Prozent mit Strom. Spitzenreiter bei den Bezirken ist Zwettl, vor dem St. Pölten Land und Waidhofen/Thaya.

Im Vergleich zu Diesel- und Benzin-Autos verursachen E-Autos in ihrer Gesamtbilanz weniger CO2 und haben einen geringeren Energieverbrauch. Aber auch bei E-Wagen steigt der Stromverbrauch mit Größe und Gewicht der Fahrzeuge, macht der VCÖ aufmerksam.

3.893 E-Autos im ersten Halbjahr 2023 zugelassen

Im 1. Halbjahr wurden in Niederösterreich bereits 3.893 Elektroautos neuzugelassen, um 1.193 mehr als im 1. Halbjahr 2022. Der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen ist 12,6 von Prozent auf 16,6 Prozent gestiegen. Noch vor fünf Jahren im 1. Halbjahr 2018 wurden lediglich 672 E-Pkw neu zugelassen, der Anteil betrug magere 1,9 Prozent.

Innerhalb Niederösterreichs ist der Bezirk Zwettl mit einem E-Pkw Anteil von 20,5 Prozent Spitzenreiter, vor dem Bezirk St. Pölten Land mit 19,7 Prozent und dem Bezirka Waidhofen/Thayaa mit 19,4 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt (sh. Infobox). Auch in den Bezirken Amstetten, Mistelbach, Korneuburg, Melk, Wr. Neustadt Land, Horn, Klosterneuburg, Bruck an der Leitha sowie in den Statutarstädten St. Pölten und Waidhofen / Ybbs. Am niedrigsten ist der E-Pkw Anteil im Bezirk Hollabrunn, beträgt aber auch hier bereits 10,9 Prozent.

Lösung für Mietwohnungen gesucht

Haushalte mit Einfamilienhäuser können sich mit einer Photovoltaikanlage am Dach den Strom fürs Autofahren selber herstellen und sparen sich damit Geld beim Tanken. „Für Mietwohnungen braucht es Lösungen. Neben der Ausrüstung von Garagen eignen sich Supermarkt-Parkplätze und andere Großparkplätze gut, um mit Photovoltaik überdacht und mit E-Ladestationen ausgerüstet zu werden. Und: Es wird Schatten geschaffen für die parkenden Autos, was an Hitze-Tagen ein besonders großer Zusatzvorteil ist“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Die zehn Spitzenreiter an Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2023 in NÖ:
Bezirk Zwettl: 20,5% (108)
Bezirk St. Pölten Land: 19,7% (262)
Bezirk Waidhofen an der Thaya: 19,4% (57)
Bezirk Amstetten: 19,3% (285)
Bezirk Mistelbach: 19,2% (159)
Bezirk Korneuburg: 18,4% (218)
Bezirk Melk: 17,6% (159)
Bezirk Wr. Neustadt Land: 17,5% (134)
St. Pölten: 17,3% (222)
Waidhofen an der Ybbs: 17,2% (45), Bezirk Horn: 17,2% (96)

Bei Neuwagen spielen Unternehmen eine zentrale Rolle. „Je mehr Betriebe Elektroautos anschaffen, umso mehr kommen in den für die privaten Haushalte relevanteren Gebrauchtwagenmarkt. Dass nach wir vor Firmenwagen, die mit Benzin oder Diesel fahren, steuerlich begünstigt werden, ist kontraproduktiv“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Die Steuerbegünstigung für Firmenwagen, die Diesel oder Benzin verbrennen, ist nicht mehr zeitgemäß und von der Bundesregierung zu beenden.

Aber auch für Elektroautos gilt: Große, übergewichtige und übermotorisierte Pkw treiben den Stromverbrauch in die Höhe. Der VCÖ sieht die EU gefordert, stärkere Vorgaben an die Hersteller zu beschließen, damit künftig keine Energiefresser auf den Markt kommen. „Vorgaben für einen geringeren Verbrauch sind auch im Sinne des Konsumenenschutzes wichtig. Geringerer Verbrauch bedeutet niedrigere Kosten und spart der Bevölkerung Geld“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

Um den nach wie vor sehr hohen Energiebedarf des Verkehrs zu reduzieren, sind zudem Maßnahmen wichtig, die es der Bevölkerung erleichtern, kurze Strecken bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sowie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.