Am Freitagnachmittag hat Gerichtssprecherin Christina Salzborn bestätigt, dass ein Strafantrag gegen den früheren Imam der Assalam-Moschee am Schöpfwerk eingebracht wurde. Auch der Termin für die Hauptverhandlung steht schon fest. Für das Verfahren sind gerade einmal 30 Minuten angesetzt. Wie sn.at berichtet, hatte der Imam nach dem Bekanntwerden seiner antisemitischen Aussagen alle Funktionen in der Arabischen Kultusgemeinde zurückgelegt.
Konkret geht es um zwei Postings, die der Mann am 9. und 15. Jänner 2024 auf Facebook veröffentlicht hat. Diese Beiträge hat er als sogenannte Gebete formuliert und damit 3.658 Follower erreicht. In einem Posting schrieb er: "Oh Gott, bestrafe die kriminellen Zionisten und deren Unterstützer und zerstreue sie. Oh Gott, zähle sie und töte sie alle und lass keinen einzigen von ihnen übrig." Im zweiten, deutlich längeren Beitrag hieß es unter anderem: "Oh Gott, stärke die Mudschaheddin in Gaza, lenke ihre Pfeile, mache ihre Schritte sicher, stärke ihre Herzen und erschrecke die Herzen der Juden, der Besatzer, und verwandle Gaza und ganz Palästina zu einem Friedhof für die Juden und diejenigen, die sie unterstützen und mit ihnen kämpfen."
Nachdem die Postings öffentlich wurden, hat die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) diese Aussagen als "inakzeptable Reaktion auf den Nahostkonflikt" verurteilt. Der Angeklagte bekam ein Tätigkeitsverbot, das bis auf Widerruf gilt. Einfaches Mitglied der IGGÖ ist er vorerst geblieben. Laut IGGÖ gibt es keine automatische Exkommunikation. Ein Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft ist nur möglich, wenn jemand rechtskräftig zu mehr als einem Jahr Haft verurteilt wird.
Die Assalam-Moschee besuchen vor allem Menschen mit ägyptischen Wurzeln. Sie gehört seit 2016 zur IGGÖ.