Niederösterreich
Immer mehr Kinderärzte legen Kassenvertrag zurück
Massiv unterbezahlt fühlen sich die Kinderärzte im Land. Zwei weitere legten kürzlich ihre Kassenverträge zurück.
Um eine Kassen-Kinderarzt-Praxis am Laufen zu halten, braucht es viele Patienten. Quantität statt Qualität, quasi. Grund dafür sind schlecht bezahlte Leistungen, kritisiert die Ärztekammer bereits seit Monaten. Gepaart mit einer massiven Krankheitswelle birgt diese Kombination gehörig Zündstoff.
Elf Planstellen offen
Erst kürzlich drohte man mit dem Ausstieg aus dem Vertrag, der die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen finanziell regelt, seit 28 Jahren seien die Honorare nicht mehr angepasst worden – "Heute" berichtete hier.
In letzter Sekunde kam schließlich Bewegung in die Debatte, es wurde ein neuer "Eltern-Kind-Pass" beschlossen.
Das änderte aber bislang nichts an der prekären Kinderarzt-Versorgung in Niederösterreich. Erst kürzlich legten wieder zwei Mediziner ihre Kassenverträge nieder. Das berichten die "Niederösterreichischen Nachrichten". Damit sind elf Kinderarzt-Stellen in NÖ unbesetzt, wie auch auf der Website der ÖGK ersichtlich ist.
Bereitstellungsdienst soll helfen
Laut "NÖN" würden auch weitere Mediziner einen solchen Schritt überlegen. Einfach, weil die Last bei dürftiger Abgeltung nicht mehr stemmbar sei, wie Ärzte betonen.
Wie berichtet, will man in Niederösterreich nun mit einer Art "Ärzte-Pool" gegensteuern. Dort, wo es unbesetzte Planstellen gibt, sollen Vertretungsärzte praktizieren. So soll die Versorgung vor allem in den Regionen gesichert werden, verkündete kürzlich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.