Kuriose Regel

In diesem spanischen Ort ist das Sterben verboten

In einem andalusischen Ort gilt ein ungewöhnliches Verbot: Wer in Lanjarón stirbt, verstößt gegen die Regeln. Grund ist Platzmangel auf dem Friedhof.
Newsdesk Heute
30.07.2025, 15:38
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Lanjarón liegt im spanischen Andalusien, südlich von Granada, und ist nicht nur für die Schönheit der umliegenden Natur bekannt, sondern auch wegen eines skurrilen Verbots, das dort seit 1999 gilt: Der damalige Bürgermeister Jose Rubio verkündete, dass die Einwohnerinnen und Einwohner den Ort zum Sterben verlassen müssen.

Warum? Weil Lanjarón, wo heute noch rund 3600 Menschen leben, zu wenig Platz auf dem Friedhof hat. Wie es in diversen Berichten heißt, soll Rubio damals unter Druck gesetzt worden sein, dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen und der Überfüllung des örtlichen Friedhofs entgegenzuwirken.

"Es ist hiermit verboten, in Lanjarón zu sterben"

Doch weil er kein größeres Grundstück finden konnte, sprach der ehemalige Bürgermeister ein Sterbeverbot aus. Wie "Deseret News" berichtete, soll Rubio angeordnet haben, dass die Menschen in Lanjarón "auf ihre Gesundheit zu achten haben, damit sie nicht sterben". So lange, "bis das Rathaus die notwendigen Schritte unternimmt, um ein geeignetes Grundstück zu erwerben, auf dem unsere Verstorbenen in Ehren ruhen können".

Rubio sagte: "Es ist hiermit verboten, in Lanjarón zu sterben." Außer den Leuten, die mit dem Tod ihren Lebensunterhalt verdienten, wie etwa Totengräber, Blumenhändler, Bestattungsunternehmer oder der örtliche Pfarrer, war laut dem Beitrag von "Deseret News" niemand wirklich aufgebracht. "Alle haben den Erlass mit Humor und dem starken Wunsch, ihn zu befolgen, aufgenommen", wird Rubio zitiert.

Auch anderen Orten geht es so

Ob die Kleinstadt mittlerweile einen größeren Friedhof bekommen hat, oder wie es um die Bemühungen darum steht, ist nicht bekannt. Doch auch heute noch hat Lanjarón laut Google Maps nur einen Friedhof.

Lanjarón ist aber nicht der einzige Ort, der das Sterben verboten hat. So erging es laut "Daily Mail" auch dem französischen Dorf Sarpourenx nicht anders: Dort wurde im Jahr 2008 angeblich entschieden, dass die Einwohnerinnen und Einwohner nur dort sterben dürfen, wenn sie einen Platz auf dem überfüllten Friedhof besitzen.

2015 schrieb der "Guardian" außerdem darüber, dass der Bürgermeister des süditalienischen Dorfs Sellia versucht, den Bevölkerungsrückgang zu bekämpfen und die Lebensqualität zu verbessern. Demnach soll er verboten haben, in der Gemeinde krank zu werden oder zu sterben.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 30.07.2025, 17:11, 30.07.2025, 15:38
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