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In diesen Ländern steigen Corona-Zahlen drastisch an

Mit knapp 308.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden weltweit vermeldete die WHO einen Rekordanstieg. Auch in Europa verschärft sich die Lage.

Stefanie Riegler
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Frankreich zählt zu den Spitzenreitern in Europa.
Frankreich zählt zu den Spitzenreitern in Europa.
picturedesk.com

Laut Kanzler Sebastian Kurz stehen wir am Beginn der zweiten Welle. Wie er im Interview in der "ZiB2" betonte, habe es in Österreich in den letzten 14 Tagen eine Verdoppelung der Neuinfektionen gegeben.

Am Montag traten daher verschärfte Maßnahmen in Kraft. So gilt österreichweit wieder eine Maskenpflicht in fast allen öffentlich zugänglichen Innenräumen. Weiters kommen in der Gastronomie und bei Veranstaltungen Verschärfungen hinzu, "Heute" berichtete.

So viele Neuinfektionen wie noch nie

Doch nicht nur in Österreich schnellen die Corona-Zahlen in die Höhe. Viele europäische Länder haben ebenfalls wieder Verschärfungen eingeführt. Das Land Israel, das immer als Vorbild galt, verhängt ab Freitag erneut einen Lockdown.

Auch die WHO schlägt Alarm. Am Sonntagabend vermeldete die Weltgesundheitsorganisation 308.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. So viele gab es seit Beginn der Corona-Pandemie nicht.

Weltweit wurden bisher mehr als 28,6 Millionen Infektionen gemeldet. Die Dunkelziffer soll laut Experten aber deutlich höher sein. 917.000 Infizierte sind nach der WHO-Statistik (Stand Sonntag) weltweit bisher an der Infektion gestorben.

Spitzenreiter bei den Neuinfektionen nach absoluten Zahlen sind Indien, die USA und Brasilien. Auf Platz vier liegt Spanien mit 12.000 Neuinfektionen binnen eines Tages.

Massiver Anstieg an Neuinfektionen in Spanien, Frankreich, Tschechien

Dramatisch sind auch die Zuwächse in Frankreich. Hier gab es zuletzt ebenfalls mehr als 10.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Tschechien vermeldete am Freitag einen Anstieg von über 1.000 Neuinfektionen. Die deutsche Bundesregierung hatte Prag bereits zum Risikogebiet erklärt.

In vielen Ländern wurden die Maßnahmen deshalb wieder verschärft, in Frankreich gilt sogar eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz. In Großbritannien sind seit Montag Versammlungen von mehr als sechs Menschen untersagt.

WHO-Funktionär bremst Erwartungen bezüglich Impfstoff

Die WHO rechnet mit weiteren Verschärfungen. Die täglichen Corona-Todesfälle in Europa sollen laut Einschätzungen im Oktober und November zunehmen.

"Es wird härter werden", betonte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Während die Zahl der Neuinfektionen in Europa ansteigt, blieben die täglichen Todesfälle noch relativ stabil.

Wie Kluge meint, werden wir "im Oktober und November einen Anstieg der Sterblichkeit beobachten". Zeitgleich bremste der WHO-Funktionär die Erwartungen für den Impfstoff. "Ich höre die ganze Zeit: ‚Der Impfstoff wird das Ende der Pandemie sein‘. Natürlich nicht!". Laut Kluge sei es unklar, ob ein Impfstoff allen Bevölkerungsgruppen helfen könne.