In der Industrie brennt der Hut. Gerade Oberösterreich ist mit seinem hohen Exportanteil und den großen Betrieben betroffen. Die Voestalpine schlägt jetzt Alarm, will die Politik mit einem offenen Brief und einer eilig einberufenen Pressekonferenz offenbar wachrütteln.
Am Dienstagvormittag stellte sich Voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner vor die Kameras und legte seine Sicht der Dinge dar. Der mächtige Wirtschaftsboss über...
Strompreiskompensation: "Für Unternehmen wie die voestalpine ist die Strompreiskompensation ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen, damit wir auch künftig unsere insgesamt 23.600 Arbeitsplätze in Österreich absichern können." Deshalb müsse diese Subvention bis 2030 verlängert werden, sonst würden massive Wettbewerbsnachteile auch innerhalb Europas drohen.
Die Stellung der Voestalpine: "Wir erbringen unsere Leistungen für Österreich, wir schaffen etwa jährlich einen Produktionswert von 21,5 Mrd. EUR und leisten direkt und indirekt insgesamt 2,4 Mrd. EUR an Steuern und Sozialbeiträgen in Österreich pro Jahr. Wir sind einer der kraftvollsten Wirtschaftsmotoren des Landes."
Erwartungen an die Politik: "Dafür möchten wir im Gegenzug darauf vertrauen können, dass die Politik zukunftstaugliche Rahmenbedingungen für unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert."
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Der voestalpine-Konzern notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit seinen Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt er zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Energieindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Transformation der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 16,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,7 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 51.600 Mitarbeitende.
Folgen, wenn die Strompreiskompensation nicht genutzt wird: "Mit der Nichtnutzung der Strompreiskompensation wird der energieintensiven Industrie in Österreich und allen voran der voestalpine nachhaltiger Schaden im Wettbewerb zugefügt. Wir verlieren Kunden insbesondere in Europa, weil diese nicht bereit sind, die zusätzlichen Kosten zu tragen.
Forderungen: Die Lage ist ernst, wir fordern daher die Bundes- und Landespolitik eindringlich auf, endlich für Fairplay im Wettbewerb zu sorgen – und gemeinsam mit der Industrie Lösungen für die Zukunft der Strompreiskompensation zu entwickeln."
An die Bundesregierung: "Wem der letzte Platz Österreichs bei der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa nicht Signal genug ist, den muss man fragen, in welcher Welt diese Person lebt."
Den Standort in Österreich: "Die energieintensivsten Standorte befinden sich in Österreich."