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Insider: So waren die letzten Monate von Lauda

Heute Redaktion
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Die Welt trauert um Niki Lauda. Die Formel-1-Legende verstarb am Ende eines langen Leidensweges. Insider berichten von den letzten Monaten seines Lebens.

Niki Lauda ist tot. Das Ableben der Formel-1-Legende versetzte nicht nur die Motorsport-Welt in einen Schock. Doch Lauda hatte einen langen Leidensweg hinter sich. Sein Arzt Walter Klepetko und sein Freund Helmut Marko schildern nun Details aus den letzten Monaten seines Lebens.

"Wir sind betroffen, Lauda verloren zu haben, aber wir sind nicht überrascht. Es hat sich angekündigt", erklärt Klepetko, der Lauda im August 2018 eine Lunge transplantierte. Was das genau bedeutet, schildert er im ORF so: "Bis zum Jahresbeginn waren wir gut unterwegs. Dann hat er eine Grippeinfektion bekommen, das hat ihn zurückgeworfen. Wir hatten ab diesem Zeitpunkt nur Probleme, sind immer weiter zurückgerutscht. Er war zäh. Trotz seines Einsatzes ist es am Ende aber nicht gelungen, man muss sowas auch annehmen."

Im Jänner erkrankte Lauda an Grippe, im März wurde er in ein Reha-Zentrum in die Schweiz gebracht – er hatte Probleme mit seiner transplantierten Niere. Alle Bemühungen waren am Ende vergebens. "In den letzten zwei, drei Wochen hat sich gezeigt, dass wir nichts mehr zum Positiven beitragen können", erklärt Klepetko. "Die Todesursache ist eine Überforderung des Körpers auf allen Fronten. Das eine greift ins andere. Die Lunge hat bis knapp vor Schluss hervorragend funktioniert, er wurde nie beatmet. Aber die Vielzahl der Probleme war einfach unlösbar zu viel."

Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko schildert die zunehmenden gesundheitlichen Probleme von Lauda so: "Im November habe ich ihn im AKH besucht, da hat er einen guten Eindruck gemacht. Am Jahresanfang haben wir telefoniert, da war die Stimme schwach. Er konnte kaum länger sprechen, schon ein Satz bereitete ihm Schwierigkeiten. Danach war der Kontakt nur noch indirekt. Ich wusste, dass die Vorzeichen nicht gut stehen, die Nachricht von seinem Tod hat mich trotzdem umgeworfen."

Auch der frühere Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone hatte noch bis kurz vor seinem Tod Kontakt zu Lauda. Er erklärt: "Bei meinem letzten Besuch wusste ich, dass er in keinem guten Zustand war. Sie haben alles getan, was möglich war. Aber irgendwann konnte man nichts mehr machen. Es gab multiple Probleme, das hat sich Niki nicht verdient. Wir waren uns immer sehr nahe, hatten immer einen engen Kontakt. Sein Tod ist für mich ein riesiger Schock." Der 88-Jährige ist sicher: "Er war noch voller Pläne, hatte noch viel vorgehabt." (red)