Coronavirus

Intensiv-Stationen füllen sich in Wien weiter rasant

Österreich fürchtet den Kollaps der Intensivstationen, daher kommt es zur Osterruhe. "Heute" hat die aktuellen Zahlen der Belegung – Anstieg in Wien!

Leo Stempfl
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Die Betten sind da, das Personal nicht
Die Betten sind da, das Personal nicht
Alberto Lingria Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Bereits seit mehreren Wochen warnen die Experten vor einer Überlastung der Intensivstationen. Waren es am 25. Februar noch 248 Fälle auf der Intensivstation, so hat sich diese Zahl mittlerweile mehr als verdoppelt. Am 29. März sind es bereits 534 belegte Betten.

Der Höchststand Ende November betrug etwas über 700, schon damals war man nahe am Kollaps. Das Problem ist dabei nicht die Anzahl der Betten, sondern das dafür notwendige Personal. Schon jetzt wurde bei den Pflegern deswegen die Maximalarbeitszeit ausgedehnt und Ruhezeiten gestrichen.

Wien als Extremfall

Besonders dramatisch ist die Situation in Wien. Während im Rest des Landes die Zahlen stagnieren (keine Veränderung in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg) oder sogar sinken (-1 im Burgenland und in Tirol), steigen die Fälle in Wien mit +13 in nur 24 Stunden rasant an.

Doch auch die tägliche Zahl der Neuinfektionen und die 7-Tages-Inzidenz steigen weiter. Die neuen Fälle auf der Intensivstation werden deswegen auch in den nächsten zwei bis vier Wochen zunehmen, wie auch die Corona-Kommission in ihrer letzten Sitzung festgehalten hat.

Zum Sterben auf die Normalstation

Intensivmediziner sprechen sich deswegen für einen harten, mindestens zweiwöchigen Lockdown aus. Nur so könne ein Kollaps vermieden werden. Eine Situation wie im Herbst soll auf jeden Fall vermieden werden. Wie nun bekannt wurde, legte man damals ältere, sterbende Patienten in Salzburg auf die Normalstation, um ICU-Kapazitäten freizuhaben.

Am 29. März gibt es in ganz Österreich noch 407 verfügbare Intensivbetten, 160 davon in Wien. Doch das Personal arbeitet bereits jetzt weit über dem Limit.