Coronavirus

Diese Corona-Explosion kommt jetzt auf uns zu

Die aktuelle Einschätzung der Corona-Lage in Österreich sieht alles andere als rosig aus. Ganze Bundesländer könnten bald die 400er-Inzidenz knacken.

Leo Stempfl
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Blick in ein Intensiv-Zimmer im Spital (Archivfoto)
Blick in ein Intensiv-Zimmer im Spital (Archivfoto)
apa/picturedesk

Wie jeden Donnerstag tagte auch diese Woche wieder die Corona-Kommission (eigentlich mit der Corona-Ampel betraut). Deren Einschätzung der aktuellen Risikolage ist alarmierend. Noch vor Ostern sollen die 4.000 Fälle pro Tag deutlich überschritten werden.

Das zwölf Seiten umfassende Sitzungsprotokoll liegt "heute.at" vor und zeigt die düsteren Prognosen der Experten. Weil der Reproduktionswert "weiterhin deutlich über 1" liegt, bleibt die Situation noch längere Zeit angespannt. Auch die Verbreitung der britischen Variante spielt hier mit rein.

4.500 Neuinfektionen noch im März

Anstiege wird es wohl in allen Bundesländern geben. Konkret rechnet man aktuell mit durchschnittlichen 4.100 Neuinfektionen in den nächsten Tagen. Auch auf den Intensivstationen wird es deswegen noch zwei bis vier Wochen eine "besorgniserregende Entwicklung" geben.

Eine weitere Fallprognose des Innenministeriums spricht gar von 4.500 Neuinfektionen am 31. März. Die Inzidenz wäre dann landesweit auf 328. Dabei variieren die Werte allerdings von 119 in Vorarlberg bis 448 im Burgenland.

Ab einem Wert von 400 in einem Bezirk sollen Maßnahmen wie Ausreisetests in Kraft treten. Mit dem Burgenland drohen diese also erstmals einem gesamten Bundesland. Ein Grund dafür: 95 Prozent aller Fälle gehen mittlerweile auf die britische Variante zurück.

Zum Sterben auf die Normalstation

Steigende Zahlen wirken sich mit Wochen an Verzögerung auf die Intensivstationen aus. Bereits jetzt müssen nicht-überlebensnotwendige Operationen in Wien und der Steiermark verschoben werden. Lagen am 23. März noch 438 Personen auf der Intensivstation, rechnet man im Innenministerium am 7. April mit einem Anstieg auf 630. Derzeit gibt es rund 790 verfügbare Betten.

Doch die Lage ist nicht überall gleich schlimm, wie auch die Corona-Kommission feststellt. Das schwer getroffene Wien will deswegen von Salzburg wissen, wie solch niedrige Hospitalisierungsraten möglich sind.

Diese Frage kann die Vertreterin aus Salzburg nicht beantworten. Sie hält jedoch fest, dass "in Salzburg sterbende Patienten im Herbst nicht auf die Intensivstation verbracht wurden, sondern vielfach auf Normalstationen verstarben".