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Irres 3:3 bei Sturm Graz gegen Wiener Neustadt

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Der Start von Sturm Graz ins Frühjahr der Bundesliga ist am Samstag beim 3:3 gegen Schlusslicht Wr. Neustadt enttäuschend verlaufen. Zwar musste die Foda-Elf angesichts des 0:2-Rückstands zur Pause noch froh über den Punkt sein, der späte Ausgleich der Gäste brachte nach einer echten Aufholjagd aber schließlich doch einen Rückschlag im Kampf um einen Platz in der Champions-League-Quali.

Der Start von Sturm Graz ins Frühjahr der ist am Samstag beim 3:3 gegen Schlusslicht Wr. Neustadt enttäuschend verlaufen. Zwar musste die Foda-Elf angesichts des 0:2-Rückstands zur Pause noch froh über den Punkt sein, der späte Ausgleich der Gäste brachte nach einer echten Aufholjagd aber schließlich doch einen Rückschlag im Kampf um einen Platz in der Champions-League-Quali.

Mann des Abends war Wr. Neustadts schwedischer Neo-Stürmer Philip Hellquist, der mit einem Doppelpack (7., 36.) den Abgang von Stefan Maierhofer vergessen machte. Sturms Aufholjgad wurde durch Rückkehrer Roman Kienast (50.) eingeleitet. Michael Madl (58.) und Martin Ehrenreich (82.) ließen die Grazer zwischenzeitlich an drei Punkte denken, Dominik Hofbauers erster Bundesligatreffer zerstörte diesen Traum aber in der 89. Minute.

Sturm, das zwar dominierte und letztlich vor allem für defensive Schnitzer bestraft wurde, liegt nach wie vor auf Platz fünf, ist nun aber bei einem Spiel weniger punktegleich mit Verfolger Austria. Neustadt bleibt zwar die Rote Laterne erhalten, bis zum Sonntag kam man aber der Admira zumindest bis auf zwei Zähler nahe.

Hellquist schockt Sturm

Während, durften die Fans vor Anpfiff erst den Rasensprenger in Aktion bestaunen, wenig später das überraschende 1:0 für die Gäste. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schloss der SCWN den Konter mit einer Dobras-Flanke und Hellquists Kopfball ab und hätte kurz danach fast auf 2:0 erhöht: Dobras lupfte nach einen neuerlichen Ballgewinn im Mittelfeld das Spielgerät aber nicht nur über Gratzei, sondern auch am Tor vorbei (10.).

Auf der Gegenseite verhinderte Vollnhofer per Fußabwehr gegen Schick den Ausgleich (12.), die Hausherren rissen das Spiel nun an sich und dokumentierten dies mit 78 Prozent Ballbesitz bis zur Pause. Ein Treffer blieb Sturm aber vorerst versagt. Edomwonyi schoss den Ball nach schöner Körpertäuschung und aus wenigen Metern weit über das Tor (19.), Vollnhofer musste in der Folge bei einem Weitschuss Offenbachers (21.) eingreifen und durfte sich bei einem Stankovic-Schuss bei der Latte bedanken (23.).

Wie aus dem Nichts bauten die Niederösterreicher dank Hellquist, der im Konter den behäbigen Spendlhofer stehen ließ und mit einem platzierten Schuss ins Kreuzeck abschloss, die Führung aber auf 2:0 aus. Wieder war dem Treffer ein vermeidbarer Ballverlust im Mittelfeld vorausgegangen. Foda setzte sofort ein Zeichen, holte Mittelfeldmann Offenbacher in der 39. Minute vom Feld und verhalf Rückkehrer Kienast zum ersten Einsatz für die Blackys seit 14. Dezember 2011.

Kienast trifft beim Comeback

Der Wiener brach nach der Pause auch den Bann, ließ erst O'Brien am Sechzehner stehen und läutete mit dem Anschlusstreffer die Aufholjagd ein. Vorerst rettete Vollnhofer mit einer Glanzparade noch gegen Stankovic (52.), Madls präziser Kofpball aus schrägem Winkel segelte aber über den Gästeschlussmann hinweg zum 2:2 ins Tor (58.). Sturm hatte das Heft weiterhin in der Hand und durfte dank Ehrenreich noch jubeln: Der Außenverteidiger konnte nach Pass der kurz zuvor eingewechselten Schalke-Leihgabe Avdijaj ruhig einschießen.

Vor dem finalen Schock bewahrte das die Gastgeber aber nicht: Hofbauer nutzte eine missglückte Kopfballabwehr und sorgte mit einem Halbvolley aufs lange Eck für das 3:3 (89.). Bereits in der Nachspielzeit vergab Avdijaj dann per Kopf den Matchball

Die Stimmen und die technischen Daten auf Seite 2: 

Franco Foda (Sturm-Trainer): "In der ersten Hälfte hatten wir viele Torchancen, die man einfach nützen muss. Aus drei Chancen der Neustädter sind zwei Tore gefallen. Im Umschaltspiel nach Ballverlust haben wir uns sehr schlecht verhalten. Nach der 3:2-Führung darf man dieses Gegentor nicht mehr bekommen, da muss man mit Haut und Haar verteidigen. Mit dem Eintausch von Roman Kienast wollte ich neue Akzente setzen. Insgesamt kann ich nicht zufrieden sein, solche Kontertore darf man nicht bekommen, wenn man international spielen will. Wir haben noch 16 Endspiele für einen Europacupplatz."

Helgi Kolvidsson (Wr. Neustadt-Trainer): "Wir haben in der ersten Hälfte sehr effektiv nach Ballgewinn gespielt. In der zweiten hätten wir uns in der Anfangsphase besser bewähren müssen. Das 2:2 war ein Schock für die Mannschaft. Am Ende ein Kompliment an sie, da war einiges, worauf wir aufbauen können. Hellquist hat sich so präsentiert, wir wir ihn im Training erlebt haben."

Roman Kienast (Torschütze Sturm): "Zufrieden oder enttäuscht? Das ist eine gute Frage. Mein Tor freut mich persönlich, aber es ist ärgerlich, wenn man dann noch den Ausgleich erhält, auch wenn es ein wunderschönes Tor war."

SK Sturm Graz - SC Wiener Neustadt 3:3 (0:2)

Graz, UPC-Arena, 7.756, SR Schüttengruber.

Tore: 0:1 ( 7.) Hellquist, 0:2 (36.) Hellquist, 1:2 (50.) Kienast, 2:2 (58.) Madl, 3:2 (82.) Ehrenreich, 3:3 (89.) Hofbauer

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic, Offenbacher (39. Kienast) - Schick, M. Stankovic (74. Piesinger), Gruber - Edomwonyi (81. Avdijaj)

Wr. Neustadt: Vollnhofer - T. Kainz, Susac, Sereinig, Prettenthaler - Dobras (70. Ranftl), O'Brien, Freitag, Denner (84. Tieber) - Hellquist, Rauter (41. Hofbauer)

Gelbe Karten: Gruber, Offenbacher, Ehrenreich, Madl bzw. Freitag