Prozess in München

IS-Rückkehrerin vor Gericht – brachte Kinder in Krieg

Eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin steht in München wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Gefährdung ihrer Kinder vor Gericht.
Newsdesk Heute
29.08.2025, 18:54
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Eine 37-jährige Frau aus Deutschland steht im Verdacht, Mitglied beim IS gewesen zu sein und ihre Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern verletzt zu haben. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat jetzt Anklage gegen sie erhoben, wie am Donnerstag bekannt wurde. Die Frau sitzt derzeit in Bayern in U-Haft. Laut Ermittlern soll sie sich 2014 der Terrorgruppe Islamischer Staat angeschlossen haben.

Damals reiste sie mit ihren minderjährigen Kindern in das syrische Bürgerkriegsgebiet. Damit habe sie ihre Kinder in Lebensgefahr gebracht, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft. Schon vorher habe sich ihr Mann dem IS angeschlossen. Die Frau soll außerdem im Umgang mit Schusswaffen ausgebildet worden sein, in ihrem Haushalt wurde ein Sturmgewehr gefunden.

Zusätzlich soll sie zwei IS-Kämpfer unterstützt haben. Ihr erster Ehemann starb laut Ermittlern im Sommer 2015 bei einem Anschlag, den er für den IS verübte. Danach heiratete sie einen weiteren IS-Kämpfer und bekam mit ihm noch ein Kind.

Die Frau soll den Haushalt geführt und die Kinder nach der Ideologie des IS erzogen haben. Dadurch bestand laut Ermittlern die Gefahr, dass die Entwicklung der Kinder negativ beeinflusst wurde. Der IS zahlte der Familie monatlich Geld.

Im Verlauf des Bürgerkriegs in Syrien kam die Frau mit ihren vier Kindern schließlich ins Gefangenenlager Roj in Nordostsyrien. Im Oktober 2024 hat die Generalstaatsanwaltschaft München einen U-Haft-Befehl erwirkt. Ende April holte die Bundeswehr die Familie zurück nach Deutschland.

Nach ihrer Ankunft wurde die Frau festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Ihre Kinder, die zwischen acht und 14 Jahre alt sind, leben derzeit bei ihrer Großmutter. Das wurde mit dem Jugendamt so vereinbart. Jetzt entscheidet das Oberlandesgericht München, ob die Anklage zugelassen und ein Hauptverfahren gegen die mutmaßliche IS-Rückkehrerin eröffnet wird.

{title && {title} } red, {title && {title} } 29.08.2025, 18:54
Jetzt E-Paper lesen