Epstein-Fall

Ghislaine Maxwell packt über 100 Namen aus

Jahre nach dem Tod von Epstein erhitzt der Fall in den USA erneut die Gemüter. Nun lieferte seine Komplizin Ghislaine Maxwell Infos zu einigen Namen.
28.07.2025, 09:36
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Das US-Justizministerium hat die Befragung der früheren Partnerin und Vertrauten des in Haft gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein abgeschlossen. Ghislaine Maxwell sei zu "etwa 100 verschiedenen Personen" befragt worden, teilte ihr Anwalt David Oscar Markus am Freitag mit.

"Sie hat diese Fragen ehrlich, wahrheitsgemäß und nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet", sagte der Anwalt nach dem Verlassen eines Bundesgerichts in Tallahassee, Florida, in dem sich Maxwell am Freitag erneut den Fragen von Vizejustizminister Todd Blanche stellte.

Begnadigt Trump Maxwell?

"Sie hat sich nie auf ein Aussageverweigerungsrecht berufen. Sie hat sich nie geweigert, eine Frage zu beantworten, deshalb sind wir sehr stolz auf sie", sagte Markus. "Es gab weder Bitten noch Versprechen", antwortete er auf wiederholte Nachfragen, ob sich seine Mandantin um eine Begnadigung durch US-Präsident Donald Trump bemühe. "Wir haben bisher weder mit dem Präsidenten noch mit irgendjemand anderem über eine Begnadigung gesprochen."

Den 79-jährigen Republikaner bezeichnete er als "ultimativen Dealmaker" und verwies auf Trumps Befugnis, eine Begnadigung auszusprechen. "Wir hoffen, dass er diese Macht auf richtige und gerechte Weise ausübt." Trump hatte zuvor erklärt, er habe noch nicht über eine Begnadigung Maxwells nachgedacht.

Maxwell wurde im Jahr 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie war für schuldig befunden worden, Epstein dabei unterstützt zu haben, Mädchen systematisch sexuell zu missbrauchen. Ihre Strafe sitzt sie in einem Bundesgefängnis in Tallahassee ab. Der Finanzier Epstein, der sich nach Angaben der Behörden 2019 in seiner Zelle das Leben genommen haben soll, war in der Oberschicht bestens vernetzt und unterhielt auch Beziehungen zu Trump. Dies hat dem Fall zusätzliche Aufmerksamkeit beschert und Verschwörungstheorien befeuert.

Justizministerium: Kundenliste existiert nicht

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, weitere Akten zum Fall Epstein zu veröffentlichen. Dass dies bislang nicht geschah, hat in den USA für Spekulationen und Entrüstung gesorgt – auch unter Wählern Trumps. Das Justizministerium hatte jüngst erklärt, es werde keine weiteren Akten zu dem Fall veröffentlichen – trotz anderslautender Beteuerungen von Justizministerin Pam Bondi. Das Ministerium erklärte zudem, dass eine Kundenliste von Epsteins Ring zum Missbrauch von Mädchen nicht existiere. Zuletzt versprach das Justizministerium mehr Transparenz.

Maxwells Anwalt Markus sagte, seine Mandantin fechte ihre Verurteilung an. Der Grund sei eine Zusage der Regierung vor einigen Jahren, dass potenzielle Mitverschwörer Epsteins nicht angeklagt würden. Im Jahr 2008 schloss Epstein mit Bundesstaatsanwälten eine Vereinbarung, die dazu führte, dass sein Verfahren 2019 an ein Staatsgericht in Florida verlagert wurde, wo er sich schuldig bekannte. Maxwell wurde 2020 vor einem Bundesgericht angeklagt.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 28.07.2025, 09:36
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