Mindestens acht Frauen sollen von einem 29-jährigen Rumänen an verschiedenen U6-Stationen mit Fäkalien beworfen worden sein. Diese soll er aus einer mobilen Baustellen-Toilette entnommen und anschließend in einen Becher gefüllt haben. Gegen den Mann laufen derzeit Ermittlungen wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Seit Ende April dürfte der Beschuldigte die Fäkal-Attacken verübt haben. Mindestens acht Frauen soll er dabei mit Bechern beworfen haben, in denen sich Exkremente befanden. Ab der zweiten Juni-Hälfte stiegen die Angriffe deutlich an: Allein zwischen dem 15. und 28. Juni sollen vier Attacken stattgefunden haben. Die Tatorte lagen meist in der Nähe von U-Bahn-Stationen, besonders betroffen war die U6. Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut APA wegen versuchter schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.
Die Toilette, aus der sich der Mann bedient hatte, befand sich in der Nähe einer U-Bahn-Station, die als Drogen-Hotspot bekannt ist. Das zeigt sich auch in den Bechern, mit denen der Beschuldigte seine Opfer beworfen hat: Neben Kot enthielten diese teilweise auch Spritzen und andere möglicherweise kontaminierte Gegenstände. Wie die APA berichtet, kann aus Sicht der Anklagebehörde derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass für die Opfer eine Ansteckungsgefahr mit Hepatitis bestand.
Der 29-Jährige zeigte sich im Zuge der Vernehmung geständig, behauptet jedoch, die Attacken seien von anderen Männern aufgetragen worden. Um das Vorliegen einer schwerwiegenden und nachhaltigen psychischen Störung auszuschließen, wurde von der Staatsanwaltschaft ein psychiatrischer Sachverständiger beigezogen. Ein Gutachten soll nun entscheiden, ob der Beschuldigte zurechnungs- und schuldfähig ist. Das Landesgericht geht von Tatbegehungs- und Fluchtgefahr aus, bestätigte Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Freitag auf APA-Anfrage.