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Ist das noch ein Foul oder schon Körperverletzung?

Heute Redaktion
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Horror-Foul in der Schweiz! Der St. Galler Stürmer Cedric Itten fällt nach einer extremen Aktion mehrere Monate aus. Der Verein tobt und prüft weitere Schritte.

Es war eine Szene, die schon beim Zusehen wehtut: Luganos Fabio Daprela streckte am Sonntag den St. Galler Cedric Itten mit gestrecktem Bein nieder. Ittens Knie knickt in einem unnatürlichen Winkel ab. Der Stürmer bleibt am Boden liegen, sein Gesicht ist schmerzverzerrt, er muss ausgewechselt werden.

Nun steht auch die medizinische Diagnose. Sie macht klar, dass das Foul nicht nur schlimm aussah, sondern dass die Verletzung auch schlimm ist. Itten hat einen Riss des vorderen Kreuz- und des Innenbands im rechten Knie erlitten. Der 21-Jährige fällt voraussichtlich mindestens ein halbes Jahr aus.

Der Übeltäter Daprela erhielt vom Schiedsrichter nicht einmal die Gelbe Karte. Die Führung des FC St. Gallen findet das völlig unverständlich. Sie teilte via Twitter mit, dass sie sich "weitere Schritte" vorbehalte.

Man kläre derzeit mit dem Anwalt ab, was möglich sei, präzisierte Mediensprecher Daniel Last gegenüber dem "Tagblatt". Sportchef Alain Sutter sagte gegenüber blick.ch: "Das war Kung-Fu. So etwas hat auf dem Rasen nichts verloren." Er erwartet, dass die Liga Daprela im Nachhinein doch noch sperrt, am besten so lange, "bis der Verletzte wieder fit auf dem Platz steht". Daprela brauche sich gar nicht erst zu entschuldigen.

Später legte FCSG-Präsident Matthias Hüppi nach: "Für mich lässt das Foul keinen anderen Schluss zu: Daprela hat eine Verletzung bewusst in Kauf genommen", sagt er dem "Tagblatt". Daprela habe Itten schon in einem früheren Match gedroht. Hüppi: "Wir werden alles unternehmen, dass diese Geschichte nicht im Sand verläuft."

Der FC Lugano teilte noch am Sonntag mit, dass er Itten gute Besserung wünsche. Fabio Daprela werde persönlich mit Itten Kontakt aufnehmen. "Daprela betont, dass es sich um einen Spielzug gehandelt habe", heißt es in der Mitteilung. (heute.at)