Politik

Putsch gegen Rendi, sie wehrt sich wie eine Löwin

Heute Redaktion
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Die Turbulenzen in der SPÖ erreichten am Donnerstag ihren vorläufigen Höhepunkt – und gipfelten am Abend in wilden Gerüchten um den Abgang von Parteichefin Rendi-Wagner.

Das gab es auch selten. Gestern „ohrfeigten" sich der Ex-Vorsitzende und seine Partei verbal in aller Öffentlichkeit. Christian Kern gegen die SPÖ – das wird wohl keine Liebe mehr.

Wer dachte, das war es schon, wurde am Nachmittag eines Besseren belehrt. Da sah die SPÖ erst richtig rot. Die Chronologie des Polit-Showdowns im Detail:

Wilde Gerüchte

Am späten Nachmittag kursieren auf Social Media erste Andeutungen, in der SPÖ brodle es, da bahne sich etwas an.

Dementi

Auf "Heute"-Anfrage sagt Parteimanager Deutsch: "Alles ist in Ordnung, kein Rücktritt, heute nicht, morgen nicht und auch nicht in den nächsten Tagen." Die Gerüchte verstummen nicht, nehmen eher Fahrt auf.

Putsch-Brief?

Nächste Volte: Ein von allen neun Landesparteichefs unterschriebener Brief soll existieren, in dem die Parteichefin zum Rücktritt aufgefordert wird.

Übernimmt Kaiser?

Dann meldet die APA, dass Rendi-Wagner tatsächlich geht, sie von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser an der Parteispitze abgelöst wird. Dessen Pressesprecher dementiert gegenüber „Heute": "Kaiser hat genug Aufgaben, er hat keine Zeit für den Parteivorsitz, auch nicht interimistisch."

Schnabl legt nach

Im "Heute"-Gespräch fordert Niederösterreichs SP-Chef Franz Schnabl (den Gerüchte als Manager des "Aufstandes" gegen Rendi-Wagner sehen) die Vorverlegung des Bundesparteivorstandes: "Wir sind in einem schwebenden Zustand, können jetzt nicht 14 Tage diese Diskussionen führen."

Doskozil kontert

Burgenlands Landeschef Doskozil sagt bei seinem Wahlkampf-Auftakt in Lockenhaus: "Rendi-Wagner wird auch nächstes Jahr noch Parteichefin sein." Am Abend wurde es klarer: Die Sitzung des Parteivorstandes soll tatsächlich auf den 9. Dezember vorverlegt werden. Bereits am heutigen Freitag findet eine Krisensitzung statt. Rendi-Wagner will nichts sagen.

Aber: Partei-Insider beschreiben sie als kampfbereit. "Sie will wie eine Löwin um das Amt kämpfen und wird auf keinen Fall freiwillig weichen." Machtkämpfe zelebrieren, das kann nicht nur die FPÖ.

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