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Ist "Rapid neu" bereit für Salzburg-Coup in Liga?

Der 9:1-Sieg von Rapid Wien im Cup lässt die Erwartungen bei den Fans steigen. Wie gut ist Rapid im neuen System?

Heute Redaktion
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Rapid Wien nahm die erste Cup-Hürde souverän. 9:1 vor 2.200 Fans bei Bierzelt-Stimmung in Allerheiligen. Da zitterten die grün-weißen Fans schon mehr: 2012 entschieden die Hütteldorfer dieses Duell im Cup erst in der Rapid-Viertelstunde. Da stand es in Minute 77 noch 1:1, am Ende siegte der Rekordmeister 4:1.



Überraschungsmomente nach vorne


Trainer Didi Kühbauer wirkte nach dem Schlusspfiff zufrieden. "Bei neun Toren muss man das sein." Nachsatz: "Es hätten auch noch mehr Tore sein können." Rapid spielte im neuen 3-5-2-System auf ein Tor. Eine Formation, die der Defensive Stabilität verleihen und nach vorne für mehr Überraschungsmomente sorgen soll. Der Regionalligist war kein Härtetest, aber sichtlich überfordert. Rapid fand offensiv viele Freiräume vor, überzeugte auch durch Standard-Tore.

Murg stark in neuer Rolle

Thomas Murg, ein Steirer im Dress der Wiener, sorgte rasch dafür, dass es ein stressfreier Sonntagabend wird. Das 1:0 selbst aus 25 Metern erzielt, das 2:0, 4:0 und 6:0 vorbereitet, beim 7:0 selbst mit dem schwächeren rechten Fuß genetzt. "Wir haben das gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben." Murg scheint auf der neuen, zentralen Rolle im System besser zur Geltung zu kommen.

Kühbauer: "Ein aggressiver und wilder Spieler"

Weiters auffällig: Im Abwehrzentrum ist Verkaufskandidat Barac offenbar plötzlich Edie rste Wahl, weil er der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern ist. Auf der linken Außenbahn erhielt Stephan Auer gegenüber Marvin Potzmann den Vorzug. Nicht nur Christoph Knasmüllner begann auf der Bank, sondern auch Mert Müldür. Spitze Aliou Badji fehlte leicht angeschlagen, für ihn stürmte Kühbauer-Wunschspieler Taxi Fountas – und er füllte diese Rolle gut aus. "Er drängt nach, er ist ein wilder und aggressiver Spieler", meint Kühbauer.

Wie gut ist Rapid wirklich?

Der Kantersieg verbreitert die Brust vor dem Liga-Start gegen RB Salzburg am Freitag. Die Erwartungen der Fans steigen im Westen Wiens bekanntlich schnell. Bleibt die Frage: Kann Rapid gegen die neu zusammengestellte Salzburger Mannschaft bestehen?

Rapid-Kapitän Stefan Schwab hofft darauf. "Natürlich war der Cup-Sieg nicht der Gradmesser, aber das System hat ganz gut funktioniert. Es ist jetzt schon die vierte, fünfte Woche in diesem System und es wird immer besser", stellt er klar. Seine Erklärung: "Es gibt bis jetzt nicht allzu viele Neuzugänge, es sind bis jetzt drei und diese sind relativ easy zu integrieren. Alle kennen den österreichischen Fußball, deshalb waren sie im Training auch gleich da und haben die Abläufe gleich gekannt. Ich glaube, dass uns das vor allem zu Saisonbeginn sehr entgegenkommt, dass wir nicht viele Anlaufschwierigkeiten brauchen."

(mh)