Sie stehen seit über 100 Jahren in den Dolomiten, bieten Schutz vor Wetter und Kälte – und tragen deutsche Namen wie Regensburger, Kasseler oder Magdeburger Hütte. Doch genau das ist dem italienischen Alpenverein (CAI) nun ein Dorn im Auge.
Kurz vor Beginn der Sommerferien sorgt laut "BILD" ein brisanter Vorstoß für Wirbel: Der Verein will die historischen Hüttennamen im größtenteils deutschsprachigen Südtirol ändern. Statt Städtenamen aus Deutschland sollen die Unterkünfte künftig italienische Regionalnamen tragen.
Der Hintergrund: Viele dieser Hütten wurden im 19. Jahrhundert von deutschen und österreichischen Alpinisten errichtet – lange bevor Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg an Italien fiel. So wurde etwa die Regensburger Hütte 1888 vom damaligen Alpenverein gebaut, finanziert vom Architekten Max Schultze aus Regensburg, berichtet die "BILD".
Doch nun heißt es laut Berichten der RAI und der Zeitung "Dolomiten", die alten Namen hätten keinen Bezug mehr zur Region – und sollen verschwinden. Ein Vorschlag, der im Land heftigen Widerstand auslöst.
Otto Mahlknecht, Vizeobmann der Partei "Freiheitlichen" (Juniorpartner in der Südtiroler Landesregierung) stellt gegenüber RAI klar: "Wer heute meint, dass Bezeichnungen wie Chemnitzer Hütte oder Marburger Hütte nicht mehr zeitgemäß seien, ignoriert nicht nur die Geschichte des Alpinismus, sondern betreibt eine fragwürdige Identitätspolitik auf dem Rücken historischer Verdienste."