Andreas Ivanschitz spricht über seinen starken Bundesliga-Einstand, das Erfolgsrezept gegen die Bayern und seine fehlgeschlagene TV-Sender-Suche beim Ländermatch.
Zwei Spiele, zwei Assists. Dein Einstand in die Deutsche Bundesliga hätte nicht viel besser verlaufen können.
Andreas Ivanschitz: "Noch wichtiger ist, dass wir in den Partien gegen Leverkusen und Hannover zwei Punkte geholt haben. Vor Saisonbeginn weiß man nie genau, wo man als Mannschaft steht. Dieser Auftakt hat die Stimmung in der Truppe gehoben, wir werden uns aber nicht ausruhen."
Du hast gleich im ersten Spiel gegen Leverkusen den Platz nach 45 Minuten aufgrund einer Knieverletzung verlassen müssen. Wie steht es aktuell um deine Fitness?
"Ich habe schon im Cupspiel einen Schlag aufs Knie bekommen, gegen Leverkusen nochmals. Generell hat mir zuletzt noch etwas die Kraft gefehlt, ich werde aber von Woche zu Woche fitter. Es ist sicher noch Luft nach oben, ich brauche einfach den Matchrhythmus."
In Mainz wird Teamwork richtiggehend vorgelebt. Wie äußert sich das?
"Der gesamte Verein basiert auf Teamwork, dem unglaublichen Zusammenhalt. Die Mannschaft wird immer als Kollektiv gesehen, das ist unser Schlüssel zum Erfolg. Nur so können wir den Klassenerhalt schaffen."
Von der Weltmetropole Athen in die Kleinstadt Mainz. Eine große Umstellung für dich?
"Meiner Familie und mir hat es in Athen sehr gut gefallen. Der Wechsel ist nicht nur eine sportliche sondern auch eine private Herausforderung. Mainz ist eine nette kleine Stadt, sehr übersichtlich mit schönen Plätzen. Momentan bin ich noch in einem Hotel einquartiert und befinde mich auf Wohnungssuche. Ich hoffe, dass diese in ein bis zwei Wochen abgeschlossen ist, dann übersiedelt auch meine Familie aus Athen."
Kommenden Samstag gastiert der große FC Bayern in Mainz. Für dich wohl auch kein Spiel wie jedes andere.
"Bestimmt nicht, die ganze Mannschaft fiebert diesem Duell entgegen. Dieses Spiel zählt gewiss zu den Highlights in meiner Karriere. Wir freuen uns darauf, haben vor unserem tollen Publikum nichts zu verlieren. Wenn wir mit dieser Einstellung in die Partie gehen, können wir die Bayern auch ein bisschen ärgern."
Die Mainzer Fans gelten als besonders begeisterungsfähig. Kein Gerücht, oder?
"Sicher nicht. Als wir zu Hause gegen Leverkusen mit 1:0 in Führung gegangen sind, ist es schon extrem laut geworden. Auch nach dem 1:2-Rückstand war die Stimmung fantastisch. Die Fans sind der zwölfte Mann, den wir unbedingt brauchen."
Mit Thomas Tuchel hast du wenige Tage nach dem überraschenden Cup-Aus und vor dem Bundesliga-Start einen neuen, mit 35 Jahren sehr jungen Trainer bekommen. Was ist er für ein Typ?
"Ein sehr angenehmer, der seine Arbeit mit viel Leidenschaft ausübt. Natürlich hat er noch nicht diese Erfahrung, dafür bringt er viel Fachwissen mit. Tuchel ist sehr nahe an der Mannschaft dran, lebt am Platz richtig mit. Er hatte sofort das totale Vertrauen der Mannschaft, kann uns Spieler unheimlich motivieren. Ob er eine Art zweiter Jürgen Klopp (erlangte als Mainz-Trainer in sieben Jahren große Bekannt- und Beliebtheit, Anm.) ist, kann ich nicht einschätzen. Dafür kenne ich Klopp zu wenig."
Wie hast du das 0:2 der ÖFB-Elf gegen Kamerun gesehen?
"Ich habe verzweifelt nach einem Sender gesucht, der das Spiel überträgt. Im Endeffekt habe ich nur die Highlights gesehen. Zur Vorstellung selbst und dem Nationalmannschafts-Thema möchte ich momentan nichts sagen. Ich will einfach wieder Spaß am Fußball haben, mich wohl fühlen und in Mainz starke Leistungen zeigen."
sportnet.at