Gerichtsentscheid bis Juli

Jagd auf Waidmänner – Aufregung um Volksbegehren

Empörte Umweltschützer ziehen nun vor Gericht, nachdem das Innenministerium den Start des Volksbegehrens "Für ein Bundes-Jagdgesetz" gestoppt hatte.
Bernd Watzka
03.03.2025, 10:13

Halali in der Wiener Innenstadt: Mit einer nächtlichen Projektion auf das Bundeskanzleramt protestierten Tierschutz Austria und der Verein gegen Tierfabriken (VGT) kürzlich gegen die fragwürdige Behördenentscheidung, das Volksbegehren "Für ein Bundes-Jagdgesetz" nicht zuzulassen ("Heute" berichtete).

Behörde verhindert Volksbegehren

In "letzter Sekunde" sei die Initiative vom Innenministerium als zuständige Behörde gestoppt worden – aufgrund eines "rechtlichen Mangels", so das Ministerium. Doch 21.466 Menschen hatten eine Unterstützungserklärung für die Einleitung des Volksbegehrens abgegeben – fast dreimal mehr als für die Zulassung erforderlich, so die Initiatoren.

„Die Entscheidung des Innenministeriums widerspricht demokratiepolitischen Grundsätzen.“
Alexander PflaumRechtsanwalt und "Ökojäger"

Bundesverwaltungsgericht ist am Zug

Die Entscheidung des Innenministeriums widerspreche "demokratiepolitischen Grundsätzen". Daher sei eine Beschwerde gegen den Ablehnungsbescheid "notwendig" geworden – nun ist das Bundesverwaltungsgericht am Zug: "Bis Mitte Juli hat das Gericht Zeit, zu entscheiden", so Initiator Martin Aschauer zu "Heute".

"Wir sind sehr zuversichtlich, Recht zu bekommen und das Volksbegehren doch noch durchführen zu können", meint Alexander Pflaum, zuständiger Rechtsanwalt und als Ökojäger selbst aktiver Verfechter des Volksbegehrens "Für ein Bundes-Jagdgesetz".

Österreichs Wildtiere brauchen Schutz

Noch immer sorgten "widersprüchliche, mangelhafte und oft EU-rechtswidrige Landes-Jagdgesetze für Tierleid und ignorieren Arten- und Naturschutz", heißt es seitens der Initiatoren.

Das Volksbegehren "Für ein Bundes-Jagdgesetz" fordere ein "fortschrittliches Bundes-Jagdgesetz, das den Schutz der Wildtiere" sicherstelle.

"Verkrustete Strukturen" in der Politik

Die Politik wolle ein Bundes-Jagdgesetz verhindern und an den "verkrusteten Strukturen" festhalten – "zum Schaden der Tiere, der Natur, der Wälder und des Großteils der Bevölkerung in Österreich", heißt es weiter.

Projektion auf das Bundeskanzleramt von Tierschutz Austria und der Verein gegen Tierfabriken (VgT).
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Reform beim Umgang mit Wildtieren notwendig

Der Umgang mit Wildtieren in Österreich brauche "dringend" eine grundlegende Reform. "Wir kämpfen weiter für unser demokratisches Recht – und für den Schutz der Tiere", so die Initiatoren des Volksbegehrens.

Klimawandel und Lebensraumverlust

In Österreich gibt es mehrere bedrohte Wildtierarten, die durch verschiedene Faktoren wie Erderwärmung, Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung gefährdet sind. Hier sind einige der bedrohten Tierarten:

Bedrohte Tierarten in Österreich

  • Wildbienen: 700 Wildbienenarten gibt es in Österreich, mehr als die Hälfte davon ist bedroht.
  • Luchs: Der Luchs wurde in Österreich ausgerottet und durch Wiederansiedlungsprojekte langsam wieder heimisch gemacht. Es gibt jedoch immer noch nicht mehr als rund 20 Luchse.
  • Feldhamster: Der Feldhamster ist in Österreich vom Aussterben bedroht.
  • Seeadler: Obwohl es wieder rund 40 Brutpaare des Seeadlers in Österreich gibt, sind sie weiterhin gefährdet.
  • Bachforelle: Die Bachforelle ist ebenfalls gefährdet.
  • Schwarzspecht: Der Schwarzspecht findet immer weniger Baumstumpen und Totholz im Wald.
  • Wolf: Rund 35 Wölfe leben derzeit in Österreich, aber sie sind weiterhin bedroht.
{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 03.03.2025, 10:28, 03.03.2025, 10:13
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