Am Wochenende startet in Österreich eine neue Bahn-Ära: Die Koralmbahn nimmt nach jahrelanger Bau- und Testphase den Betrieb auf. Am Freitag wird das nach allgemeiner Übereinstimmung als "Jahrhundertprojekt" bezeichnete Vorhaben mit Festakten in Graz und Klagenfurt eröffnet – am Sonntag folgen dann die ersten Züge im Regelfahrplan.
Herzstück der 5,9 Milliarden Euro teuren Verbindung ist der 33 Kilometer lange Tunnel durch die Koralm. Gebaut wurde die Koralmbahn von 2008 bis 2024, danach wurde die Hochleistungsstrecke umfassend getestet. Künftig sollen Züge Graz und Klagenfurt besonders schnell verbinden: Der schnellste Zug ist mit 250 km/h unterwegs und braucht 41 Minuten.
Zur Eröffnung an den Hauptbahnhöfen in Graz und Klagenfurt werden hochrangige politische Gäste erwartet. Angesagt haben sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Vizekanzler Andreas Babler und Verkehrsminister Peter Hanke (beide SPÖ) sowie die Landeshauptleute Peter Kaiser (SPÖ) und Mario Kunasek (FPÖ).
Am Freitag sind zudem Sonderzüge zwischen Graz und Klagenfurt geplant. Rund 5.500 Personen gelten als Ehrengäste oder haben dafür Tickets gebucht, um den Auftakt "live auf Schiene" mitzuerleben. Der Regelbetrieb startet am Sonntag – viele Verbindungen sind laut Plan bereits ausgebucht.
Langfristig soll die neue Achse noch mehr Bedeutung bekommen: Zusammen mit dem Semmeringbasistunnel wird die Strecke ab 2030 als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors schnelle Personenzüge und ein breiteres Frachtangebot ermöglichen.