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Janko: "Beschimpfungen gegen meine Mutter"

Marc Janko zog mit Basel in das Finale des Schweizer Cups ein. Danach muss der ÖFB-Stürmer Kritik und Beschimpfungen einstecken, nun reagiert er.

Heute Redaktion
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Lange musste der FC Basel im Cup-Halbfinale gegen den Zweitligisten FC Winterthur zittern. Am Ende setzte sich der Liga-Krösus mit 3:1 durch und zog ins Finale ein. Der Knoten ging Basel erst in Hälfte zwei auf.

Ausgangspunkt dafür war eine strittige Szene rund um Marc Janko. Er holte einen Elfmeter heraus, der zwar zum 1:0 durch Matías Delgado führte, aber wohl eigentlich keiner war. Die Fans und Spieler von Winterthur waren außer sich, in der Schweizer Presse musste Janko harte Kritik einstecken. Im Interview mit 20minuten.ch stellte er sich der Kritik.

Marc Janko, die Meinungen gehen auseinander. Also: War es ein Elfer oder nicht?

Schauen Sie, ich kann nur sagen, was ich auf dem Feld gespürt habe. Ich mache den Haken nach innen, und der Verteidiger berührt mich. Er sagt sogar noch selber, dass er mich berührt hat, meinte aber, nachdem er den Ball gespielt habe. Für mich spielt das keine Rolle. Ich bin kein Schiedsrichter, und es ging so wahnsinnig schnell. Das habe ich dem Ref auch so gesagt. Der Rest ist die Entscheidung des Schiedsrichters.

Ref Sascha Amhof hat Sie auf dem Platz gefragt, ob es einen Kontakt gab?

Genau. Ich sagte ihm, dass der Gegner mich getroffen habe. Ob es zwei Zehntelsekunden vor dem Ball oder danach war, kann ich nicht beurteilen.

Aber Sie können den Unmut der Winterthurer und des heimischen Publikums verstehen?

Natürlich. Wenn vor dem Penalty so ein Theater gemacht wird und der Schiedsrichter zwei- oder dreimal nachfragt, ist das für meine Beliebtheit nicht unbedingt förderlich. Das ist jetzt halt so.

Bis zu dieser Szene war es eine schwierige Sache für den FCB. War der Elfer der Türöffner?

Ja, absolut. Für viele Leute war ich dann der Buhmann beim Auslaufen, ich musste mir einige Beschimpfungen gegenüber meiner Mutter anhören. Ich kann die Enttäuschung verstehen, aber ich denke, man kann es nicht an mir festmachen.

Hatten Sie sich die Sache so schwierig vorgestellt gegen den Tabellenletzten der Challenge League?

Winterthur hat die Sache mit seinen Möglichkeiten sehr gut gemacht und einen guten Tag erwischt. In der ersten Halbzeit haben wir es verpasst, den Rhythmus hochzuhalten und mehr zu wechseln. Damit haben wir Winterthur in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit war es ein Stück weit besser, und wir kamen auch besser ins Spiel. Zum Glück haben wir 3:1 gewonnen, damit beim einen oder anderen der Elfmeter-Entscheid nicht im Vordergrund steht.

Der FCB kann nach fünf Jahren wieder das Double holen. Wie groß ist die Sehnsucht danach?

Erst einmal steht uns ein hartes Stück Arbeit bevor, um den Meistertitel festzumachen. Dann können wir hoffentlich in Genf auch das Double fixieren.

Das Interview führte E. Tedesco, 20min.ch (SeK)