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Jansrud pfeift auf Gold-Rituale: "Bin kein Manfred P...

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Harald Steiner

Oft Top-Favorit, nie gewonnen! Norwegens "Speed-Elch" Kjetil Jansrud jagt bei Weltmeisterschaften seiner ersten Goldenen hinterher. Im Super-G reichte es "nur" zu Silber. Am Samstag in der Abfahrt soll der ersehnte Titel her. "Heute" fragte nach.

Oft Top-Favorit, nie gewonnen! Norwegens "Speed-Elch" jagt bei Weltmeisterschaften seiner ersten Goldenen hinterher. Im Super-G reichte es "nur" zu Silber. Am Samstag in der Abfahrt soll der ersehnte Titel her. "Heute" fragte nach. 

"Wäre schön, wenn es mit Gold klappt. Man muss aber auch anerkennen, wenn ein anderer schneller fährt", bleibt der 31-Jährige im "Heute"-Talk sportlich fair. Wer sind die größten Gegner? "Ganz ehrlich? Die Strecke ist es. Die anderen Läufer sehe ich als Kollegen, als Freunde. Wir verstehen uns im Speed-Lager alle recht gut."

 

"… dann hat man ein Problem"

Die WM-Piste in St. Moritz, die Corviglia, liegt Jansrud. "Viele Kurven, weite Sprünge, das passt", sagt der Rockmusik-Fan, der nichts von Ritualen vor einem Rennen hält. "Ich bin kein Manfred Pranger – er hatte richtig viele Ticks", lacht er. "Das Blöde ist nämlich: Wenn mal was passiert, hat man ein Problem. Dann ist man verunsichert. Deshalb lieber gleich ohne Aberglaube."

 

Kein Rivale um Abfahrts-Gold ist Marcel Hirscher. Um den Gesamtweltcup schon – seit sechs Jahren. Nervt das? "Nein, ich habe großen Respekt vor seinen Leistungen", versichert Jansrud. "Marcel ist der kompletteste Fahrer von uns, er schreibt gerade Ski-Geschichte. Das macht es leicht, es so zu akzeptieren." Ist er unschlagbar? "Nein. Aber so muss ich als Rennfahrer denken."

Kjus und Aamodt als Lehrmeister

Mit Ski-Legenden kennt sich Jansrud aus. Mit Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt fuhr er sogar noch zusammen im Team. "Sie haben mir sehr geholfen. Man muss die Quellen anzapfen, die man hat. Lasse habe ich zum Beispiel damals gefragt, wie er das alles unter einen Hut bringt. Ich habe von den Besten gelernt."

Jansrud, seit geraumer Zeit Junggeselle, ist am besten Weg, ebenfalls Kult-Status zu erreichen. Auf der Straße daheim in Norwegen wird er längst erkannt. "Meistens. Es ist nicht mehr so, dass sich in Norwegen alle nur für Langlaufen interessieren. Auch wir Alpinen bekommen immer mehr Aufmerksamkeit. Das Gute ist: Die Leute sind nicht aufdringlich. Sie sehen mich zwar an, aber nicht jeder kommt bei jeder Gelegenheit rüber um Hallo zu sagen." Gut möglich, dass sich das nach der WM-Abfahrt am Samstag ändert.

Erich Elsigan

 

 

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