Sport

Jantscher-Teamkollege von Böller schwer verletzt

Heute Redaktion
Teilen

Wegen randalierender Fans ist in der russischen Fußball-Liga am Samstag das Spiel zwischen Dynamo Moskau, dem Club von ÖFB-Teamspieler Jakob Jantscher, und Zenit St. Petersburg beim Stand von 1:0 abgebrochen worden. Der Moskauer Torwart Anton Schunin wurde bei einer Böller-Attacke schwer verletzt.

Jantscher war zu diesem Zeitpunkt nicht am Feld, sondern saß auf der Bank. Schon Ende September hatte die Cup-Partie zwischen Dynamo und Lokalrivale Torpedo wegen schwerer Krawalle ein vorzeitiges Ende gefunden. Anhängervon Titelverteidiger Zenit warfen in der 37. Minute mehrere Knallkörper auf Moskaus Torwart Anton Schunin - der 25-Jährige musste daraufhin behandelt werden.

Zuvor hatte Verteidiger Wladimir Granat Dynamo in Führung gebracht (27.) und Schunin mehrere Male gegen den Zenit-Sturm um Torjäger Alexander Kerschakow gerettet. Nach einer weiteren Parade des Nationaltorhüters eskalierte die ohnehin angespannte Stimmung.

"Beim Fußball sollte kein Krieg ausgetragen werden"

Bereits vor dem Spiel im Moskauer Vorort Chimki hatten sich Anhänger Schlägereien geliefert. Die Polizei nahm Dutzende Randalierer fest. Ligachef Sergej Tscheban kündigte eine Untersuchung an. "Beim Fußball sollte kein Krieg ausgetragen werden", sagte Tscheban.

Für Jantscher ist das verfrühte Spielende nichts Neues mehr. Schon am 26. September war die Cuppartie gegen den Zweitligist Torpedo beim Stand von 2:1 für Dynamo in der 51. abgebrochen worden, weil gegnerische Fans immer wieder Feuerwerkskörper und Leuchtraketen auf das Spielfeld geworfen hatte. Das Duell wurde später mit 3:0 für Dynamo strafverifiziert.

Torwart erlitt Augenverletzung

Schunin muss nach der Böller-Attacke wegen einer Augenverletzung mindestens zehn Tage pausieren. Der 25-Jährige habe Verbrennungen an Hornhaut, Bindehaut und Augenlidern erlitten, als direkt neben ihm ein Knallkörper aus dem Gästeblock detonierte. Das teilte der Club von ÖFB-Teamspieler Jantscher am Sonntag der Agentur Itar-Tass mit.

 Der Böllerwurf sei "inakzeptabel", hieß es in der Zenit-Stellungnahme. Einer der besten Torhüter des Landes sei wegen der "Dummheit" und "Verantwortungslosigkeit" einiger Menschen gefährdet worden. Zenit gab aber auch Dynamo eine Mitschuld an dem Vorfall. Der Gastgeber sei für die Einlasskontrollen zuständig, hieß es. Nun müsse gemeinsam nach dem Täter gefahndet werden.

"Probleme mit dem Sehen und mit dem Hören"

"Etwas ist neben meinen Füßen gelandet, ich habe hinuntergeschaut und in diesem Moment ist der Sprengkörper explodiert und mir ins Gesicht geflogen", schilderte Schunin den Vorfall. "Im Moment habe ich Probleme mit dem Sehen und mit dem Hören." Die Polizei nahm insgesamt 53 Personen fest - darunter laut eigenen Angaben auch den mutmaßlichen Werfer des Feuerwerkskörpers, der den Dynamo-Keeper verletzte.

;