Japan erlebt gerade eine Rekordhitzewelle. In Tokio hat das Thermometer an zehn Tagen hintereinander mehr als 35 Grad angezeigt. Laut der japanischen Wetterbehörde ist das der längste Zeitraum mit solchen Temperaturen seit Beginn der Messungen vor 150 Jahren. Schon der Juni und Juli waren die heißesten Monate seit Aufzeichnungsbeginn.
In Isesaki, einer Stadt nordwestlich von Tokio, wurden im August sogar 41,8 Grad gemessen – das ist die höchste Temperatur, die je in Japan registriert wurde. Die Behörden raten den Menschen, sich tagsüber möglichst in klimatisierten Räumen aufzuhalten.
Vor allem ältere Menschen leiden unter der Hitze. Nach Monaco hat Japan die zweitälteste Bevölkerung der Welt. In der vergangenen Woche mussten laut der Behörde für Feuer- und Katastrophenmanagement mehr als 8.400 Menschen wegen der Hitze ins Spital gebracht werden, zwölf davon sind daran gestorben.
Währenddessen gab es auf der Insel Hokkaido im Norden Japans am Dienstag heftige Regenfälle. Im Bezirk Toyomoti an der Nordspitze des Landes fiel in nur zwölf Stunden so viel Regen wie sonst im gesamten August, berichtet der Fernsehsender NHK. In der Stadt Hagi im Südwesten wurden fast 400 Leute aus Angst vor Erdrutschen in Sicherheit gebracht.
Forscher sagen, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen und starke Regenfälle durch die Klimakrise immer häufiger und heftiger werden. Auch in Japan sieht man die Folgen der Erderwärmung in der Natur: Die berühmten Kirschbäume blühen laut Experten früher oder nicht vollständig, und die Spitze des Mount Fuji war im Vorjahr so lange wie nie zuvor schneefrei.