Japan und Südkorea wollen enger zusammenarbeiten. Das haben die beiden Länder bei einem Spitzentreffen in Tokio vereinbart.
"Inmitten des zunehmend herausfordernden strategischen Umfelds, das beide Länder umgibt, wächst die Bedeutung der japanisch-südkoreanischen Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen Tokio, Seoul und Washington", sagte der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba am Samstag nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung in Tokio.
Lee betonte, dass allein schon seine Reise nach Japan zeige, "welche Bedeutung wir den südkoreanisch-japanischen Beziehungen beimessen". Er ist übrigens der erste südkoreanische Präsident, der seit der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1965 nach seiner Angelobung zu einem offiziellen Besuch nach Japan gekommen ist.
Die beiden Politiker haben über Verteidigung, Wirtschaft und gesellschaftliche Themen gesprochen. Ein Punkt war zum Beispiel die niedrige Geburtenrate in beiden Ländern. Lee unterstrich: "Seit meiner Amtseinführung habe ich betont, dass unsere beiden Nationen untrennbare Partner sind - Nachbarn, die sich einen Vorgarten teilen und eng für Frieden und Wohlstand zusammenarbeiten müssen."
Die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea waren lange Zeit von Streit belastet. Dabei ging es um Gebietsansprüche und um den Einsatz von Zwangsarbeit durch Japan während der Besetzung der koreanischen Halbinsel im 20. Jahrhundert.
In den letzten Jahren sind sich die beiden Nachbarn aber nähergekommen. Sie haben alte Konflikte beiseitegelegt, um besser gegen die atomare Bedrohung aus Nordkorea zusammenzuhalten.