In Japan sorgt derzeit eine Partei für Aufsehen, weil sie nach dem Rücktritt ihres Gründers eine Künstliche Intelligenz an die Spitze holen will. "Der neue Parteivorsitzende wird eine KI sein", erklärte der KI-Spezialist Koki Okumura am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Okumura wird zwar offiziell als Parteichef geführt, sieht sich selbst aber nur als Assistent der KI-Parteispitze.
Gegründet wurde die Partei mit dem Namen Weg zur Wiedergeburt erst im Jänner vom früheren Bürgermeister einer Kleinstadt, Shinji Ishimaru. Ishimaru schaffte es bei der Gouverneurswahl in Tokio 2024 mit einer überraschend starken Online-Kampagne auf den zweiten Platz.
Bei der Oberhaus-Wahl im Juli blieb der Partei dann aber der Erfolg aus, sie konnte keinen einzigen Sitz erringen. Nach diesem Misserfolg legte Ishimaru sein Amt als Parteichef nieder.
Wie die neue KI-Parteispitze genau arbeiten wird, ist noch offen. Laut dem 25-jährigen Okumura, der an der Universität Kyoto als Doktorand forscht, muss noch entschieden werden, wann und wie die KI eingesetzt wird.
Klar ist aber: Die KI soll den Mitgliedern keine politischen Vorgaben machen. Die Partei war auch bisher schon dafür bekannt, dass sie kein fixes Programm hat und die politischen Themen den einzelnen Mitgliedern überlässt.