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Jetzt droht Ferrari sogar mit dem Formel-1-Ausstieg

Der Streit um die Deckelung der Ausgaben könnte eskalieren. Der Ferrari-Boss droht mit dem Ausstieg aus der Formel 1.

Heute Redaktion
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Die Ferrari-Crew bastelt an der "Roten Göttin".
Die Ferrari-Crew bastelt an der "Roten Göttin".
Bild: imago images

Die Motoren stehen wegen der Coronavirus-Pandemie still. Hinter den Kulissen geht es hingegen heiß her. Die Formel 1 will die Ausgabengrenze für die Teams weiter senken. Das bringt Ferrari auf die Palme. Der italienische Rennstall setzt den internationalen Verband FIA unter Druck.

Das Budgetlimit wurde von 161 Millionen Euro auf 138 Millionen pro Team gesenkt. Es soll weiter sinken. Auf bis zu 110 Millionen, wird spekuliert. Im "Guardian" spricht Ferrari-Teamchef Mattia Binotto dazu Klartext: "Das geht nicht ohne weitere signifikante Einsparungen, insbesondere im Bereich der Arbeitskräfte. Sollte es noch weiter runtergehen, wollen wir nicht in eine Position gebracht werden, nach anderen Optionen schauen zu müssen, wo wir unsere Renn-DNA entfalten können."

Heißt: Ferrari droht der FIA durch die Blume mit dem Ausstieg aus der Formel 1, um die "DNA" in einer anderen Klasse "entfalten zu können". So weit soll es nicht kommen. Die Italiener wollen aber ihre Stellung als Top-Team nicht einbüßen und greifen zumindest verbal zu drastischen Mitteln, um ihren Willen durchzusetzen.

Dieses Rezept ist erfolgversprechend, schließlich lebt die Rennklasse von Kult-Marken wie Ferrari. Die Scuderia ist seit 1950 in der Formel 1. Binottos Taktik birgt aber auch Gefahren. Denn die Corona-Krise setzt vor allem den kleineren Teams stark zu. Zudem fordern nicht wenige Fans ohnehin seit vielen Jahren mehr Chancengleichheit zur Förderung der Spannung.

Binotto verweist auf die verschiedenen Charakteristika der Teams, die schließlich in unterschiedlichen Ländern, unter unterschiedlichen Voraussetzungen arbeiten würden. "Darum ist es nicht so einfach, strukturelle Veränderungen mit linearen Einsparungen umzusetzen." Er warnt deshalb vor übereilten Entscheidungen.