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Jetzt hat auch Salzburg seine Färöer-Schmach

Heute Redaktion
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Der österreichische Fußball und die Färöer-Inseln. Eine eigenartige Beziehung, die 1990 in Landskrona, Schweden ihren Anfang nahm und seitdem in den Köpfen österreichischer Fußballer herumgeistert. Und alle paar Jahre schlägt der Geist dann auch wieder zu - so geschehen gestern in Torshavn, wo ausgerechnet Ligakrösus Red Bull Salzburg eine der peinlichsten Europacupleistungen aller Zeiten hinlegte. Natürlich gegen ein färöisches Team, zynischerweise auf Kunstrasen.

Huub Stevens entschloss sich dazu, einige Spieler zu schonen und Jungen die Chance zu geben sich zu empfehlen. Aber diese Jungen kamen gar nicht erst richtig ins Spiel, wirkten eher wie Statisten. Diejenigen, die das Spiel an sich reißen sollten, spielten unterirdisch und lustlos - allen voran Christoph Leitgeb, der im müden Gekicke von Torshavn die zweifelhafte Auszeichnung des schlechtesten Spielers auf dem Platz verdient. Dazu kamen Unsicherheiten von Dudic, Torhüter Walke und ungewohnte technische Fehler von Spielern wie Zárate. Passiert ist mit der 0:1-Niederlage nichts, aber für die Koeffizienten von Land und Verein war die Niederlage auf den Färöer-Inseln Gift.

Das sieht auch der eine oder andere User im Austrian Soccer Board, Österreichs größter Fußball-Community so. Etwa cmburns: Auch von der Länderwertung fließt etwas in die Klubpunkte, kann also auch auf den Kopf fallen wenn dann ums Arschlecken was fehlt für irgendeine Setzung oder besseren Topf.

piranha023 schmeißt noch nicht die Nerven weg: Das Wichtigste ist mal der Aufstieg, über das heutige Spiel breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Gegen so einen Gegner wie heute kann man aber auch schon mal etwas offensiver aufstellen. Gegen Nikosia wird eine deutliche Steigerung nötig sein.

mrbonheur denkt schon an den nächsten Gegner: Man kann nur hoffen, dass wenigstens ein paar Beobachter von Omonia das Spiel gesehen haben und Red Bull Salzburg unterschätzen. Viel mehr potentiell Positives kann man aus dem Spiel nicht ziehe, meiner Meinung nach.

soulbro82 kritisiert den jährlichen Umbau beim österreichischen Meister: Solange Red Bull Salzburg glaubt jedes Jahr seinen Kader zwangsverbessern zu müssen und versucht in der lächerlich kurzen Vorbereitungszeit neue Spieler zu integrieren, solange wird man auch keine Champions League in Salzburg sehen. Trotz euren Zarates, Mendeses und Jantschers ist der schon sicher geglaubte Meistertitel in weite Ferne gerückt.

OoK_PS kritisiert vorallem einzelne Spieler und die Einstellung der Mannschaft: Das war heute ein singuläres Ereignis, das absolut keinen Aufschluss über die sportliche Leistungsfähigkeit gegeben hat. Aber dafür über den Charakter und die Einstellung der Mannschaft, was fast noch schlimmer ist. Gerade wenn Spieler von Anfang an die Chance bekommen, die sonst nicht spielen (zum Beispiel Cziommer) ist so eine Vorstellung einfach nicht in Worte zu fassen.

Luca Tanz sieht es ähnlich: Blamable Leistung, bei einigen Herren ist der sportliche Charakter schwer zu hinterfragen. Aber das ist bei Red Bull Salzburg leider immer wieder zu beobachten, zum Teil auch verbunden mit dem typischen Legionärstrauma.

In der nächsten Runde geht es gegen den zypriotischen Meister Omonia Nikosia - ein schweres Stück Arbeit für die Salzburger Europacup-Aufsteiger, respektive -Versager

Danny Mandl

Danny Mandl und Stefan Karger sind die Macher von "austriansoccerboard.at" - dem größten österreichischen Fußball-Fanforum im Internet. Sie schreiben in einer Kolumne auf heute.at über die Themen, die heimische Fußball-Fans bewegen.