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Jetzt spricht der Nackte von Machu Picchu

Jener Schweizer, der in der Inka-Stadt Nackt-Fotos aufgenommen haben soll, packt aus. Er redet von einem Missverständnis.

Heute Redaktion
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"Es war eine dumme Idee": Ein Schweizer hatt in Machu Picchu seinen nackten Hintern fotografiert.
"Es war eine dumme Idee": Ein Schweizer hatt in Machu Picchu seinen nackten Hintern fotografiert.
Bild: zVg

Die Geschichte ging um die Welt: Ein 24-jähriger Schweizer habe mit zwei weiteren Touristen im peruanischen Machu Picchu Nackt-Fotos aufgenommen. Die drei Besucher hätten am Dienstag ihre Hosen ausgezogen und entblößt für Fotos posiert, sagte der lokale Polizeisprecher Martín Flores der Nachrichtenagentur AFP. Da dieses Verhalten in Machu Picchu untersagt ist, seien die Touristen weggeschickt, aber nicht festgenommen worden.

Jetzt hat sich der betroffene Schweizer beim "Heute"-Schwestermedium "20 Minuten" gemeldet und seine Sicht der Dinge geschildert. "Nach einem 5-Tage-Trek und regnerischem Wetter kamen wir auf die Idee, unsere Hintern für ein Foto zu zeigen", sagt der Tourist R.*, der anonym bleiben möchte. Es sei dabei aber nicht das Ziel gewesen, eine Religion oder Kultur zu erniedrigen.

"War eine dumme Idee"

Die Gruppe wurde von den Parkwächtern angehalten, das Treiben zu unterlassen, was sie auch taten. "Die Aufseher waren sehr freundlich und sagten, solche Zwischenfälle gebe es öfters", sagt der Schweizer. Sie hätten sich dann entschuldigt und die Inka-Stadt verlassen.

Sie dachten aber, mit der Verwarnung sei die Geschichte erledigt. "Als wir aber gesehen haben, dass die Nachricht in den News auf der ganzen Welt verbreitet wurde, waren wir schockiert." Er gibt aber zu: "Es war eine dumme Idee."

Die im 15. Jahrhundert erbaute Stadt Machu Picchu wurde 1983 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Weil es in den letzten Jahren immer zu ungebührlichem Verhalten von Besuchern gekommen ist, sind die Kontrollen von den Behörden verschärft worden.

Trend im Netz

Seit einigen Jahren ist das hüllenlose Posieren für Fotos vor Sehenswürdigkeiten zu einem regelrechten Trend geworden. So tauchen im Netz immer wieder Aktfotos von Touristen auf, die ohne Kleidung vor der Tempelanlage Angkor Wat, dem Pariser Eiffelturm, dem Grand Canyon in den USA oder anderen Attraktionen in die Kamera grinsen.

Unter dem Hashtag #Nakedatmonuments posten Urlauber auf Twitter, Facebook & Co ihre nackigen Bilder. Bei Instagram-Usern ist die Seite "Naked in Nature" übrigens äußerst beliebt.

Das Problem an dem an sich harmlosen Trend ist allerdings, dass viele der Touristenattraktionen von Einheimischen als heilige Stätten verehrt werden und Urlauber die Bewohner mit dem Verhalten beleidigen. (dk/red)