Ukraine

Johnson: "Das passiert mit Europa, wenn Putin gewinnt"

Mehr als drei Wochen dauert der Ukraine-Krieg bereits – es bleibt ungewiss, wie er endet. Ein Putin-Sieg wäre für ganz Europa verheerend, so Johnson.

Nicolas Kubrak
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Boris Johnson, britischer Premierminister
Boris Johnson, britischer Premierminister
REUTERS

Der britische Premierminister Boris Johnson nahm am Frühjahrskongress der Konservativen Partei in Blackpool teil und hielt zudem eine Rede. Er rätselte über den wahren Grund für Putins Invasion in der Ukraine. "Mit jedem Tag, an dem die Ukraine heldenhaften Widerstand leistet, wird klar, dass Putin einen katastrophalen Fehler begangen hat", stellte Johnson fest.

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    Wir schreiben mittlerweile Tag 24 im Ukraine-Krieg und die Fronten zwischen Moskau und Kiew verhärten sich immer weiter.
    Wir schreiben mittlerweile Tag 24 im Ukraine-Krieg und die Fronten zwischen Moskau und Kiew verhärten sich immer weiter.
    Daisuke Tomita / AP / picturedesk.com

    "Putin hat Angst vor Ukraine"

    Er sagte, dass der russische Präsident nicht wirklich daran glaube, dass die Ukraine bald der NATO beitreten werde und dass er sehr wohl wisse, dass es keine Pläne zur Stationierung von Raketen in der Ukraine gebe. Der Grund sei auch nicht seine erklärte Überzeugung, dass das ukrainische Volk in Wirklichkeit Russen seien, gewesen.

    "Das ist nicht der Punkt. Ich glaube, Putin hat aus einem ganz anderen Grund Angst vor der Ukraine", so Johnson. "Putin hat Angst, weil es dort freie Medien und Wahlen gibt, und mit jedem Jahr, in dem die Ukraine Fortschritte in Richtung Freiheit und Demokratie macht, stellt sie eine Bedrohung für sein Regime dar."

    Neue Ära der Einschüchterung

    Johnson sagte, es sei unwahrscheinlich, dass Putin im Falle eines Sieges in der Ukraine aufhören würde. "Sein Sieg könnte Auswirkungen auf Georgien und Moldawien haben", sagte der Premierminister. "Das würde den Beginn einer neuen Ära der Einschüchterung in ganz Osteuropa, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, markieren." Johnson sagte, er sei stolz auf die Sanktionen, die Großbritannien gegen Putins Oligarchen verhängt habe, obwohl er einräumte, dass auch sein Land diese spüren werde. Vorrangiges Ziel sei es jedoch, von russischen Gas und Öl unabhängig zu werden. Die Kosten des Nichtstuns wären viel, viel höher, sagte er und versprach, eine britische Energiesicherheitsstrategie zu entwickeln.

    Putin in "Echokammer von Schleimern"

    Johnson sagte, Wladimir Putin habe sich "in eine Echokammer von Schleimern eingeschlossen". "Wenn er freie, unparteiische und verantwortungsbewusste Journalisten gehabt hätte, dann hätte er die Wahrheit erfahren, dass die Ukrainer ein stolzes Volk mit einem charismatischen Staatschef sind" stellte der britische Premierminister fest. "Bevor er sich auf dieses verhängnisvolle und unmenschliche Unternehmen einließ, hätte er wissen müssen, dass sie für die Verteidigung ihres Heimatlandes kämpfen würden", schloss Johnson ab.