Oberösterreich

"Schönes Gefühl" – erst 26 und schon Altenheim-Chefin

Jung trifft Alt gilt hier buchstäblich: Mit gerade einmal 26 Jahren leitet Viola Schmidhammer ein Altenheim. Sie ist Chefin von rund 100 Mitarbeitern.

Johannes Rausch
"Zufriedene Mitarbeiter bedeuten auch zufriedene Bewohner": Viola Schmidhammer (26) leitet seit drei Jahren das Bezirksseniorenzentrum Mattighofen.
"Zufriedene Mitarbeiter bedeuten auch zufriedene Bewohner": Viola Schmidhammer (26) leitet seit drei Jahren das Bezirksseniorenzentrum Mattighofen.
BSZ Mattighofen, iStock

"Reaktionen aufgrund meines Alters bekomme ich tatsächlich kaum", sagt Schmidhammer im Gespräch mit "Heute". Vor drei Jahren übernahm die heute 26-Jährige das Bezirksseniorenzentrum (BSZ) in Mattighofen (Bez. Braunau).

2016 maturierte sie an der HLW Braunau mit dem Schwerpunkt Humanmanagement. Schon immer hat sie sich für den Gesundheitsbereich interessiert. Doch damals hatte sie keinen konkreten Berufswunsch: "Im Maturajahr wusste ich noch gar nicht so recht, wo mein Weg danach hingeht", so Schmidhammer". Die Frage beschäftigte sie: "Studium oder doch lieber der Einstieg ins Berufsleben?" Sie entschied sich für den Schritt in die Arbeitswelt. 

Zuerst Beruf, dann Studium

In der Verwaltung des BSZ Braunau fand sie einen Job, der als Karenzvertretung ausgeschrieben war. "Die Stelle hat mich angesprochen und ich habe mich beworben." Danach wechselte sie von der Bezirkshauptstadt in ein anderes Heim nach Eggelsberg (Bez. Braunau), wo sie wie zuvor als Sachbearbeiterin tätig war. Sie begann eine Ausbildung zur Heimleiterin, die sie 2020 erfolgreich abschloss.

"Schon während der Ausbildung zur Heimleiterin hat mich ein Studium im Gesundheitsbereich gereizt", sagt die Innviertlerin. Sie absolvierte zusätzlich das berufsbegleitende Masterstudium "Health Care Management" an der Donau-Universität Krems (Niederösterreich).

Dann fügte sich eins zum anderen: Wegen einer Pensionierung war die Stelle als Heimleitung in Mattighofen ausgeschrieben. Die junge Frau bewarb sich, erhielt eine Zusage und übernahm die Funktion im April 2020. "Ich schätze es, dass mir damals mit 23 Jahren die Möglichkeit gegeben wurde, ein Haus mit 105 Mitarbeitern zu leiten."

"Schönes Gefühl"

"Menschen zu helfen ist ein schönes Gefühl", so Schmidhammer über ihre Motivation. Sie habe einen abwechslungsreichen Beruf mit ganz viel Sinn dahinter: "Und genau das mag ich. Am meisten Freude macht es mir, zu sehen, mit wie viel Engagement die Angestellten bei der Arbeit sind."

"Menschen zu helfen ist ein schönes Gefühl. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf mit ganz viel Sinn dahinter und genau das mag ich." Viola Schmidhammer über ihre Liebe zum Job

14 Betten im Heim leer

Grundsätzlich sei es herausfordernd, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und diese langfristig zu halten. Wie stark ihre Branche von fehlenden Beschäftigten betroffen ist, erklärt Schmidhammer mit einem konkreten Beispiel: "In der Einrichtung gibt es aktuell 14 leerstehende Betten, die aufgrund des Pflegepersonalmangels nicht belegt werden können." 

Folgende Stellen müssen nachbesetzt werden: Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegefachassistenten, Fach-Sozialbetreuer für Altenarbeit, Pflegeassistenten sowie Heimhelfer.

Oft erlebt die 26-Jährige, dass die Übersiedlung ins Heim sowohl für die Angehörigen als auch für die Betroffenen schwierig ist. "Wenn die Bewohner aufgenommen worden sind, ist Folgendes für mich immer wieder schön zu hören: 'Wenn ich gewusst hätte, wie gut ich bei euch betreut werde, dann wäre mir der Einzug leichter gefallen.'"

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

"Die unregelmäßigen Arbeitszeiten im Pflegebereich erfordern Flexibilität der Mitarbeiter", betont die Leiterin. Es gehe vor allem darum, Anreize zu schaffen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Damit könnten einerseits neue Beschäftigte gefunden werden, andererseits werde verhindert, dass Pflegekräfte in andere Sparten wechseln. "Hier denke ich konkret an den Ausbau von betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen im Gesundheitswesen", so Schmidhammer. 

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