Coronavirus

Junge als Virus-Spreader – 1.033 neue Fälle in 1 Woche

Corona entwickelt sich in Österreich zur Jugendkrankheit: 41 Prozent der neuen Fälle entfallen auf die 15- bis 24-Jährigen. Die 7-Tages-Inzidenz: 110.

Heute Redaktion
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Wegen der steigenden Zahlen ist in Discos nun ein PCR-Test zwingend.
Wegen der steigenden Zahlen ist in Discos nun ein PCR-Test zwingend.
Unsplash

Die Delta-Variante, die in Österreich schon zu 95 Prozent verbreitet ist, treibt die Corona-Zahlen nach oben. 392 zusätzliche Positiv-Befunde wurden am Freitag von den Bundesländern in den staatlichen Krisenstab gemeldet. Die 7-Tages-Inzidenz liegt aktuell bei 28,3. Doch wer steckt sich aktuell mit dem Coronavirus an? "Heute" analysierte die Neuinfektionen in der vergangenen Kalenderwoche (15.7.-21.7.).

Ins Auge sticht: 1.033 Fälle, also exakt 40,8 Prozent sämtlicher Ansteckungen, entfielen auf die 15 bis 24-Jährigen. Die 7-Tages-Inzidenz liegt schon bei 110.

Warum das so ist? Dafür reicht ein Blick auf die Impfstatistik (Grafik siehe unten): Erst 37,8 Prozent dieser jungen Altersgruppe sind vollimmunisiert. Wie berichtet, ist bei der Delta-Variante ein doppelter Impfschutz essentiell.

Nur 11 Hochbetagte infiziert

Doch auch eine gute Nachricht lässt sich aus der Statistik herauslesen: Die Senioren (65 Jahre und älter) weisen nur noch eine Inzidenz von knapp über 4 auf. In der besonders schützenswerten Gruppe der über 85-Jährigen gab es in der letzten Woche quer über das Land verteilt gerade einmal 11 Ansteckungen mit dem Virus. Virologe Norbert Nowotny weiß auch, warum das so ist: "Es ist ein klarer Erfolg der Impfung, dass Ältere weniger oft infiziert sind." Ein Blick auf die Statistik untermauert diese These: 85 Prozent der Über-85-Jährigen haben bereits zwei Dosen eines Covid-Vakzins erhalten. Das zeigt sich auch bei der Spitalsbelegung: In Österreich sind 5 von 828 Intensivbetten (eines weniger als am Donnerstag) belegt. Fünf von neun Bundesländern behandeln aktuell keinen Patienten mit Covid in einer ICU.

Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Wer nicht geimpft ist, wird sich anstecken."
Kanzler Kurz rät zur Impfung.
Kanzler Kurz rät zur Impfung.
Picturedesk.com

Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) appelliert anhand dieser Zahlen erneut an die Jungen, sich impfen zu lassen: "Die Impfung gibt uns die Möglichkeit, uns selbst und andere zu schützen." Er hebt die erzielten Erfolge bei den Senioren hervor: "Bei der älteren Generation sieht man, wie gut die Impfung wirkt. Für den weiteren Erfolg gegen die Pandemie wird es entscheidend sein, dass sich möglichst viele impfen lassen. Es ist genug Impfstoff vorhanden, ich bitte daher alle, davon Gebrauch zu machen und somit einen Beitrag im Kampf gegen Corona zu leisten."

Kurz erneuert gegenüber "Heute" auch am Freitag seine Prognose: Wer nicht geimpft ist, wird sich irgendwann mit dem Virus anstecken.“

Doskozil: "Letzte Etappe gemeinsam meistern"

Auch in den Bundesländern setzt man nun auf ein niederschwelliges und breites Impfangebot. Im Burgenland etwa ist man derzeit mit den Ärzten im Gespräch, um allen Jugendlichen, die für die Disco zum PCR-Test erscheinen, an Ort und Stelle eine Impfung zu offerieren, schildert Hans Peter Doskozil (SP) im Gespräch mit "Heute".

Der burgenländische Landeshauptmann ist überzeugt: "Eine breitflächige Impfung ist derzeit die einzige Chance, um unsere Spitäler vor einer neuerlichen Überlastung zu schützen. Die Impfung ist die hoffentlich letzte Etappe im Kampf gegen das Virus, auch diese werden wir im Burgenland gemeinsam meistern."

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