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Kahr-Anwalt über Vorwurf: "Einfach zum Kotzen!"

"Charly" Kahr soll in den 1960ern eine 16-Jährige vergewaltigt haben. Der Anwalt der Ski-Trainer-Legende wehrt sich.

Heute Redaktion
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Kurz vor dem Auftakt der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang erschütterte ein neuerlicher Bericht über schwere Missbrauchsfälle den österreichischen Skisport. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet über Karl "Charly" Kahr. Zwei ehemalige Skiläuferinnen erheben schwere Vorwürfe. Der heute 85-jährige Schladminger – einer der erfolgreichsten Ski-Trainer der Geschichte – soll Ende der 1960er betrunken eine damals 16-jährige Sportlerin vergewaltigt haben.

Eine zweite Ex-Fahrerin berichtet von zwei weiteren sexuellen Übergriffen. Bei einem davon (Mitte der 1970er in Kanada) soll auch Toni Sailer im Raum gewesen sein. Kahr habe die Frau mit den Worten "So, heut' kommst du dran" ins Hotelzimmer gezerrt. Sie habe sich aber losreißen und flüchten können.

Kahr bestreitet Vorwürfe

Der "SZ" liegen eidesstattliche Erklärungen vor. Kahr und sein Anwalt Manfred Ainedter wurden damit konfrontiert. Ainedter antwortete am Freitag im Ö1-Journal mit deutlichen Worten. Die Vorfälle seien laut Kahr "völlig frei erfunden".

"Er würde gerne wissen, wer diese Vorwürfe erhebt, damit er sich mit dieser Zeit auseinandersetzen kann und diese verleumderischen Behauptungen rechtlich verfolgen kann", fuhr der Rechtsvertreter fort.

Er ließ keinen Zweifel daran, was er von den Vorwürfen hält: "Es ist bodenlos, dass man jetzt nach 50 Jahren den Charly Kahr 86-jährig in den Schmutz zu ziehen. Eigentlich zum Kotzen!"

Der ÖSV am Freitag in einer Aussendung: "Zu den in der Süddeutschen Zeitung erhobenen Vorwürfen gegen Charly Kahr hatte der Österreichische Skiverband keine Kenntnis. Kahr hat dem ÖSV nach Rücksprache versichert, dass diese Vorwürfe nicht stimmen."

Werdenigg: "Sodom und Gomorrha"

Nicola Werdenigg, die im Dezember als erste ehemalige ÖSV-Läuferin "auspackte", will von den Übergriffen jedoch gewusst haben. Sie lässt kein gutes Haar an Kahr und Sailer. "Die zwei haben in den Betrieb der Serviceleute und der anderen Trainer Sodom und Gomorrha reingebracht. Es gab keine Grenzen mehr. Da war nichts mehr so, wie es in einem Umfeld im Sport sein sollte", wird sie zitiert.

Kahr, für den die Unschuldsvermutung gilt, war von 1967 bis 1970 Chef-Trainer der ÖSV-Damen. Danach ging er nach England. 1972 kehrte er als Herren-Abfahrtstrainer zurück, ehe er 1976 zum Chef-Betreuer aufstieg. 1985 trat "Downhill-Charly" zurück.



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