Eine jahrelange und enge Freundschaft nahm am Mittwoch in Simmering mit einer unfassbaren Bluttat ein jähes Ende. Ex-ÖFB-Kicker Volkan Kahraman (43) wurde von einem Freund (46) auf offener Straße erschossen. Der Killer richtete anschließend die Waffe gegen sich und drückte den Abzug. Zahlreiche Passanten wurden auf der Etrichstraße am helllichten Tag Zeugen des Eifersucht-Dramas. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos – die Polizei war wenige Minuten später mit einem Großaufgebot vor Ort und sperrte die Straße komplett ab.
Wie die Polizei am Tag nach der Bluttat gegenüber "Heute" bestätigt, soll Kahraman mit der Frau seines Freundes eine intime Beziehung geführt haben. Mit dem Verrat habe der 46-Jährige jedoch nicht leben können, daraufhin nahm die Tragödie ihren Lauf, es kam zu dem Gewaltverbrechen. Kurz vor der Bluttat trafen sich die einstigen Freunde noch in einem nahegelegenen Café zu einer letzten Aussprache.
Das Treffen soll neuesten polizeilichen Erkenntnissen zufolge ohne "nennenswerten Auffälligkeiten" verlaufen sein. Als die beiden Männer schließlich das Lokal verließen, zog der mutmaßliche Täter eine kleine Faustfeuerwaffe und schoss Kahraman auf einem Grünstreifen zwischen den beiden Fahrbahnen in den Kopf.
Während die Kriminalpolizei die Spuren am Tatort sicherte, trafen immer mehr Freunde und Bekannte ein – auch Ex-Rapid-Spieler Veli Kavlak (34) trauerte vor Ort. "Ich bin fassungslos! Noch am Abend zuvor habe ich sie gemeinsam gesehen", so ein Bekannter der beiden tief betroffen zu "Heute".
Die unter Schock stehenden Angehörigen verharrten stundenlang in der Kälte, bis schließlich die Emotionen hochkochten. Die Frauen weinten bitterlich – dann beschimpften sich plötzlich mehrere Männer aufs Übelste: "So ein H*rensohn, ich f*cke deine Mutter" fiel, daraufhin flogen vor Dutzenden bewaffneten Beamten die Fäuste. Die Polizisten griffen ein und führten einen Tobenden ab.
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Die Ermittler haben seit Mittwoch zahlreiche Zeugen einvernommen, um die Tat zu rekonstruieren. Die Tatwaffe wurde ebenfalls sichergestellt. Laut Polizeisprecher Daniel Fürst besaß der mutmaßliche Täter die Pistole illegal. Derzeit werden noch Angehörige befragt, um sich ein genaues Bild zu verschaffen. Doch das Motiv ist aus derzeitiger Sicht für die Kripo klar: Es war Eifersucht. Volkan Kahraman (43) hinterlässt, genauso wie der 46-Jährige, eine Frau und zwei Kinder.