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Kapfenberg-Boss schickte Kuljic zum Augenarzt

Heute Redaktion
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Am Sonntag äußerte sich Erwin Fuchs, Präsident des im Zuge des Bundesliga-Manipulationsskandals immer wieder genannten SV Kapfenberg, zu seinen Ex-Kickern Dominique Taboga und Sanel Kuljic, die den Abstieg der Steirer in die zweite Liga besiegelten.

, die den Abstieg der Steirer in die zweite Liga besiegelten.

In der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" nahm sich Fuchs kein Blatt vor den Mund. Als er am Donnerstag die Liste der 17 unter Schiebungsverdacht stehenden Spiele sah, fiel es ihm mit Schuppen von den Augen. Taboga und Kuljic, für die die Unschuldsvermutung gilt, haben - so die Vorwürfe - mit ihren Manipulationen den Abstieg der Steirer aus der Bundesliga 2012 verursacht.

"Das war eigentlich die schwerste Stunde", erklärte Fuchs, der sich an die Abstiegssaison zurückerinnerte: "Man sitzt mit dem Trainer und sagt, das gibt’s ja nicht. Man versucht noch einen Spieler (Kuljic, Anm.) herein zu holen. Und dann kommst du drauf, derjenige verspricht, dass er keine Tore für Kapfenberg schießen wird. Das ist ja unglaublich." Kuljic - immerhin ehemaliger Liga-Torschützenkönig - brachte es in 20 Spielen für die Obersteirer gerade einmal auf drei Treffer.

Fuchs rätselte mit Trainer über Kuljic-Torflaute

Da er damals nicht davon ausging, dass Kuljic absichtlich schlecht spielen würde, versuchte Fuchs den Ex-Teamkicker mit aller Macht zu helfen. "Man hat ja nach dem Spiel diese Dinge immer sofort mit Trainer und Spieler besprochen. Ich habe dann immer gesagt, wir brauchen ein neues Flutlicht, vielleicht sieht er schlecht. Wir haben ihn zum Augenarzt geschickt und lauter solche Sachen. Natürlich bekommt man da die Wut im Bauch. Wie oft ich mit Werner Gregoritsch zusammen gesessen bin und wir haben uns gedacht, was ist mit dem los?"

Dann wurde Fuchs auch noch von seinem ehemaligen Kapitän Taboga zum Narren gehalten. "Das ist natürlich eine herbe Enttäuschung. Dominique Taboga habe ich persönlich sehr gut kennen gelernt und auch seine Familie. Die Zwillinge sind hier auf die Welt gekommen. Seine Gattin hat bei uns gearbeitet und sehr gute Arbeit geleistet. Ich bin sehr enttäuscht."

Fuchs bleibt KSV-Präsident

Trotz der Negativ-Schlagzeilen will Fuchs weiterhin Präsident des KSV bleiben. "Die Wut ist verraucht. Man muss mit diesen Dingen emotionslos umgehen, sonst würde man ja alles hinschmeißen und vor lauter Wut davon laufen. Kurz denkt man daran schon. Aber man muss Vernunft einkehren lassen, wir haben ein Riesenumfeld mit 120 Jungs in der Akademie und 200 Kindern im Nachwuchs. Da kann man nicht einfach davon laufen, weil ein paar Idioten den Fußball kaputt machen wollen."