Das Match selbst war für viele Zuschauer eher fad, große Highlights blieben aus. Am Ende stand es 1:1 – scheinbar gerecht, wie nun orf.at berichtet. Rund um das Spiel Tragwein gegen Lasberg in der 1. Liga Nordost im Fußball-Unterhaus in Oberösterreich ist aber einiges passiert.
Mehrere Entscheidungen des Schiedsrichters sorgten bei den Kickern für Unmut. Das führte dazu, dass schon in der ersten Hälfte sieben gelbe Karten gezückt wurden – fünf für die Gäste aus Lasberg, zwei für die Tragweiner Heimmannschaft.
Nach der Pause ging es ähnlich weiter: Bis zur 80. Minute kamen noch einmal fünf Gelbe dazu. In den letzten zehn Minuten und sogar nach dem Schlusspfiff wurde es dann richtig wild: Noch eine gelbe und gleich fünf gelb-rote Karten wurden verteilt, darunter auch eine gelb-rote Karte für den Lasberger Trainer.
Daniel Adlesgruber, der Sektionsleiter der Tragweiner, meinte im Interview mit Radio OÖ zum Kartenfestival: "Das Spannende ist eigentlich, dass ja sportlich gesehen gar nicht so der Bedarf gewesen wäre." Es seien Entscheidungen gewesen, bei denen Spieler Kritik geübt haben. "Und dann hat halt der Schiedsrichter das mit Karten relativ rasch geahndet."
Die Lasberger beschwerten sich nach dem Schlusspfiff außerdem über eine Verwechslung bei den gelben Karten. Zwillingsbrüder aus dem Team sollen betroffen gewesen sein. Adlesgruber bekam das erst mit, als die Lasberger offiziell Protest einlegten: "Vermutlich hat einer dieser Zwillinge am Anfang ein Foul begangen und es wurde eine Karte vergeben, aber eingetragen hat sie der Schiedsrichter anscheinend – so sagen es die Lasberger – beim Bruder. Und nachher hat der Bruder dann – eigentlich zu Unrecht – die zweite gelbe Karte bekommen."
Das führte zu Gelb-Rot. Auch der Protest gegen diese Entscheidung sei vom Schiedsrichter gleich wieder mit einer Karte bestraft worden.
Sollten die Entscheidungen auch beim oberösterreichischen Fußballverband halten, müssen vier Spieler – drei aus Lasberg, einer aus Tragwein – das nächste Match von der Bank aus verfolgen. Der Lasberger Trainer ist sogar noch weiter weg vom Geschehen, so Adlesgruber: "Von fünf roten Karten war ja eine für den Trainer, der muss sich das nächste Spiel dann von der Tribüne aus anschauen."
So ein Spiel sieht man nicht alle Tage. Der Weltrekord für die meisten roten Karten in einem Spiel ist aber noch lange nicht geknackt. Der stammt aus der argentinischen D-Liga: Dort gab es 2011 nach einer Massenschlägerei satte 36 rote Karten, der Schiedsrichter stellte nach dem Abbruch gleich alle vom Platz.