Wie "Heute" bereits im Vorjahr mehrfach berichtete, kam es in der Sommer-Hochsaison an vielen Urlaubsorten an der Adriaküste zur Verbreitung von Algen. Der "Meeresschleim" beschäftigt nun auch ein Ozeanographie-Institut – nach einer Sichtung in Kroatien schlägt dieses nun Alarm.
Auf der kroatischen Inseln Komiža wurde nämlich der felsige Meeresboden in einer Tiefe zwischen drei und 25 Meter untersucht. Das Ergebnis: Eine buchstäbliche Monokultur der Braunalge. Die Folgen der Ausbreitung wären verheerend, so das Institut und spricht von einem "Zusammenbruch der Unterwasservielfalt".
Die Algen seien laut dem Institut für Ozeanographie und Fischerei (zu Kroatisch: Institut za oceanografiju i ribarstvo) rund um die gesamte Insel Vis zu finden, die dichteste Besiedlung finde sich jedoch derzeit rund um Komiža.
Bei der Braunalge handelt es sich um einen Organismus, der den Boden stark bedeckt. Sie wurden erstmals um 1973 im Mittelmeer bei Israel nachgewiesen und galt als invasive Art. Der erste Fund in Kroatien erfolgte 2020, innerhalb weniger Jahre hat sich die Alge laut dem Ozeanographie-Institut von wenigen Exemplaren zu einer dichten Siedlung entwickelt.
Und das ist ein Riesen-Problem für die Adria-Region: Wo Braunalgen auftauchen, gibt es fast keine einheimischen Algen- und Wirbellosenarten. "Damals waren wir schon besorgt, aber heuer ist die Situation katastrophal", resümiert das kroatische Institut.
Das Institut vermutet, dass die weitere Ausbreitung von braunalgen Flora und Fauna an der Adria zerstören könnten – mit erheblichen Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt.