Der ehemalige Chef der Meinl Bank, Peter Weinzierl, sitzt seit Freitag in einer Strafvollzugsanstalt in New York in Untersuchungshaft, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und "Standard".
Weinzierl hatte zwar einen Antrag auf Kaution gestellt, dieser wurde von der US-Justiz aber abgelehnt. Begründet wurde die Entscheidung mit "hoher Fluchtgefahr".
Mittlerweile sei er im Bundesgefängnis in Brooklyn untergebracht worden. Verhaftet wurde Weinzierl bereits 2021 in Großbritannien und kam dort auf Kaution frei. Gegen eine Auslieferung an die USA wehrte er sich vehement.
Den Auslieferungsstreit hatte er letztlich aber verloren und Weinzierl wurde noch am Donnerstag in die USA geflogen. Dort wird die nächste Anhörung am 20. Mai stattfinden. Weinzierls US-Anwalt habe keine Stellungnahme abgegeben. Dem ehemaligen Bankchef drohten bis zu 70 Jahre Haft.
Konkret wird Weinzierl auf Geldwäsche beruhende Steuerhinterziehung vorgeworfen. Über die ehemalige Tochter der Wiener Meinl Bank – der Meinl Bank Antigua – sollen rund 170 Millionen Dollar an Bestechungsgelder geflossen sein.
Weiters ermittelt auch die WKStA rund um die Causa Odebrecht, in der Weinzierl einer der Beschuldigten ist. Der Banker beteuert aber nach wie vor unschuldig zu sein und wurde seiner Meinung nach 2021 unter falschen Vorgaben nach London "gelockt", um dort festgenommen zu werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.