Sport

Keeper Julio Cesar wurde zum brasilianischen Held

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: JOSE COELHO (EPA)

2010 konnte der brasilianische Schlussmann Julio Cesar die Enttäuschung über das frühe Aus der "Selecao" nicht verbergen, brach in Tränen aus. Auch nach dem WM-Krimi gegen Chile, der erst im Elfmeterschießen entschieden wurde, kullerten dem Weltklasse-Torhüter Tränen über die Wangen. Aber diesmal waren es Freudentränen.

entschieden wurde, kullerten dem Weltklasse-Torhüter Tränen über die Wangen. Aber diesmal waren es Freudentränen.

"Vor vier Jahren, da war ich sehr traurig. Jetzt weine ich wieder - aber vor Glück. Nur Gott und meine Familie wissen, was ich durchgemacht habe", so Julio Cesar nach dem Spiel. Beim Torhüter brachen alle Dämme, nachdem er selbst im Elferschießen zum Held geworden war. Gegen Mauricio Pinilla, der zuvor in ein verwickelt war, und Alexis Sanchez parierte der 34-jährige Routenier im Elferschießen. "Das Match hat gezeigt, dass man, wenn man einen Traum hat, den verfolgen muss und nie aufgeben darf", so Cesar weiter. 

in Südafrika 2010 verließ der 34-Jährige mit hängendem Kopf das Spielfeld. Nach einer 1:0-Führung patzte der Keeper beim Ausgleich durch Wesley Sneijder, dem später noch der Siegestreffer gelang. Am Tag danach wollte Julio Cesar seine Karriere beenden: "Ich konnte nicht aufhören zu denken: Warum ist das passiert? Warum sind wir ausgeschieden?" Schließlich hatte sich der Tormann ein Beispiel am "Rocky"-Film genommen und istm it Kampfgeist zurückgekehrt. 

Vom FC Toronto zur WM

Beim Confed-Cup vor einem Jahr hütete Julio Cesar erneut das Tor der "Selecao", Coach Luiz Felipe Scolari vertraute seiner Nummer eins. Bei seinem Klub, den Queens Park Rangers, saß Cesar allerdings nur auf der Bank, wechselte in der Winterpause mit Blickrichtung WM ins Fußball-Niemandsland nach Toronto. Mit nur sieben Pflichtspielen in den Beinen startete der 34-Jährige in das Heimturnier. 

"Wenn du gut vorbereitet und konzentriert bist, macht es nichts, wenn du nicht viele Clubspiele hast", so Cesar. "Ich habe mich sehr auf diese WM vorbereitet. Das Wichtigste war, dass ich mir vertraut habe und dass ich hart gearbeitet habe." 

Elfer-Killer und Brasiliens Held

An seine Qualitäten als Elfer-Killer hatte sich trotz alledem nichts verändert. So avancierte Julio Cesar gegen Chile zum Helden einer ganzen Nation. "Ich bin super glücklich. Ich hoffe nur, dass die nächsten Spiele nicht im Elfmeterschießen entschieden werden. Sonst kriegen meine Angehörigen noch einen Herzinfarkt", war Cesar nach dem dramatischen Showdown schon wieder zum Lachen. 

Die traurigen Helden waren diesmal auf Seiten der Chilenen. Jara verursachte zuerst mit einem unglücklichen Eigentor den Rückstand - das Tor wird offiziell David Luiz zugerechnet - und scheiterte mit dem entscheidenden Elfmeter an der Innenstange. Der eingewechselte Mauricio Pinilla hätte die Partie in der letzten Minute der Verlängerung entscheiden können, traf aber nur die Latte. Auch er vergab einen Elfmeter, scheiterte an Cesar.

Staatspräsidentin Rousseff: "Danke Jungs!"

Der brasilianische Traum vom "Hexa", dem sechsten WM-Titel, geht weiter. Das freut vor allem auch Staatspräsidentin Dilma Rousseff: "Danke Jungs. Mit Mühe, Tränen und den Paraden von Julio Cesar haben wir es geschafft", jugelte die Präsidentin mit.