Schon am Freitag wurde überraschend die U-Haft über René Benko verlängert – wir berichteten. Der Grund der kurzfristig vorverlegten Haftverhandlung: Die zuständige Richterin würde sich aktuell dem Vernehmen nach bereits auf Urlaub befinden.
Vom fröhlichen Verreisen hingegen weit entfernt: der gefallene Immobilien-Tycoon. Benko bewohnt nach wie vor im bei Häftlingen eher unbeliebten Erdgeschoß der Justizanstalt Josefstadt eine vergleichsweise dunkle Einzelzelle, die rund um Uhr die videoüberwacht ist. Besuch war für den Ex-Milliardär – der noch vor Kurzem mit der Schickeria des Landes auf Bussi-Bussi war – noch keiner da.
Videotelefonate mit Verwandten sollen für Benko diese Woche jedoch endlich möglich gemacht werden, nachdem der erste Termin letzte Woche wegen der plötzlichen Haftverhandlung geplatzt war – wir berichteten hier.
Das bescheidene Angebot der Ausspeise – eine ankreuzbare Bestellliste mit Produkten aus dem Gefängnis-Shop des "Handelshauses Kiennast", die Häftlingen immer montags in die Zelle geliefert werden – soll der Ex-Milliardär, für den die Unschuldsvermutung gilt, nun erstmals genutzt haben. Aufgrund seiner Einlieferung am Donnerstag (exakt der Tag, an dem die Bestellungen für die Woche aufgegeben werden) musste er eine ganze Woche aufs Einkaufen warten.
Neben Hygieneprodukten wie Einwegrasierern, Duschgel und Co. sind vor allem Naschereien und Süßigkeiten aller Art bestellbar und beliebt. Auch eine bekannte Kakaomilch um 1,75 Euro stand für Benko zur Auswahl bereit. Was sich der Tiroler schlussendlich tatsächlich geordert hat, obliegt selbstverständlich der Geheimhaltung. Der Ex-Milliardär – der einst unvorstellbaren Luxus gewöhnt war – dürfte sich aber auf die Basics beschränkt haben.